In so einer Lage war man noch nie - wie sollte man also so ein
Halbfinale im Thüringenpokal angehen. Die rührigen Gastgeber, die alles
perfekt vorbereitet hatten, wollten natürlich ebenso ihren Traum
verwirklichen. Trainer Uslar stellte nur einmal um, der aufgrund zweier
Gelber Karten aus Geraer Zeiten gesperrte Weis, wurde von Schönau
ersetzt, Walter und Engel spielten in der Zentrale. Und es hatten sich
gut 300 Leute aus Bad Langensalza am Büßlebener Jägerstein eingefunden,
die unserer Mannschaft alle Unterstützung zukommen lassen wollten. Und
es sollte gut los gehen. Nach vier Minuten flankt Schönau, Finger legt
ab und Müller steht völlig blank, doch er haut die Kugel über den Kasten
von Apitius. Büßleben traute sich nach Anfangsnervosität immer mehr zu
und wurde belohnt. Tschirschky nimmt den Ball nach einem zu kurzen
Abschlag von Arnold auf und geht bis auf 18 Meter vor die Kiste, zieht
mit links ab und es steht 1:0. Das war so nicht geplant. Die Preußen
waren zwar bemüht, aber die Gastgeber ließen nichts zu, hielten die
Preußen weit weg vom eigenen Strafraum. Einmal kam Müller zur Flanke,
doch Fiß einen Tick zu spät (33.). Die Blau-Weißen hatten sogar die
Möglichkeit nachzulegen. Kiermeiers Flanke auf den langen Pfosten
verpasste Gunkel nur hauchzart (35.). Auf der anderen Seite wieder der
aktive Müller auf links durch, der Kopfball von Finger wird von Apitius
gehalten, auch im zweiten Zupacken bleibt der Keeper Sieger. Dann
Kreische für Büßleben, er haut mit links aus 25 Metern drauf, der Ball
geht um Zentimeter am Gehäuse vorbei. Die letzte Gelegenheit vor der
Pause nach Ecke von Engel für die Preußen, Eckermann haut den Ball per
Kopf drüber.
Gabor Uslar war unzufrieden, stellte zur Pause um auf 4-4-2. Direkt
nach dem Wechsel aber ein toller Angriff der Gastgeber, Tschirschky geht
steil auf rechts, Eckermann und Domeinski können ihn nicht stoppen,
doch Arnold lenkt den Abschluss über die Latte (46.). Vielleicht die
entscheidende Szene, denn danach kamen die Preußen ins Spiel. Jägers
Flanke erreicht Finger, doch der zieht vorbei (51.). Wieder Finger nach
Schönau-Flanke von rechts sieht Apitius auf dem Posten (52.). Es lag was
in der Luft, Domeinskis Diagonalpass nimmt Müller mit der Hacke an und
schlenzt den Ball Marke "Tor des Monats" in den Winkel zum umjubelten
Ausgleich - 1:1 (56.). Und die Preußen waschen scharf nach, Ecke Engel
an allen vorbei, ganz hinten wartet Eckermann und der nickt ein zum 1:2
(62.). Jetzt waren die Vorzeichen umgekehrt und die in der ersten Hälfte
überragend pressenden Gastgeber ließen in der Intensität nach. Engel
hätte bereits für die Vorentscheidung sorgen können, Fiß dribbelt sich
durch, Engels Geschoss hält Apitius sehr stark mit beiden Fäusten (68.).
Fiß bereitet dann die Vorentscheidung vor, er geht auf rechts ab, seine
Maßflanke findet den Kopf des eingewechselten Kleinert - 1:3 (76.).
Jetzt war Ruhe auf dem mit 1017 zahlenden Zuschauern stimmunngsvollen
Platz am Jägerstein, es waren nur noch die Preußen-Fans zu hören.
Kleinerts Chance wurde von Apitius stark gemeistert (81.), doch Fiß
setzte den Schlusspunkt nach gutem Pass von Müller. Erst schüttelte er
Richter ab, dann umkurvte er Apitius und schob zum 1:4 ein (86.). Jetzt
war alles entschieden und der ohne Probleme amtierende Schiedsrichter
Roßmell pfiff pünktlich ab. Natürlich wurde der erstmalige Einzug ins
Finale gebührend gefeiert, jetzt gilts aber wieder in der Liga, dann als
Pokalfinalist. Am 25.05. geht es somit gegen Wacker Nordhausen im
Steigerwaldstadion in Erfurt.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 1:0 Erik Tschirschky (11.) ----------------------------------------------- 1:1 Tim Müller (56.) 1:2 Tobias Eckermann (61.) 1:3 Thilo Kleinert (76.) 1:4 Martin Fiß (82.)
SV Blau-Weiß Büßleben 04: Apitius - Gunkel, Richter (C), Tschirschky, Kreische, Simon, Volkmer (74. Appel), Buggisch, Hempel, Kiermeier, Laube
FSV 1996 Preußen Bad Langensalza: Arnold - Jäger, Dmeinski (C), Finger (70. Kleinert), Walter, Schönau, Euchler, Tim Müller (83. Degner), Fiß, Engel (86. Steinmetz), Eckermann
Zuschauer: 1.017
Schiedsrichter: Alexander Roßmell (Nordhausen)
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