Es ist unglaublich aber wahr! – Der SV Blau-Weiß
Büßleben 04 e.V. steht im Halbfinale des Thüringenpokals! Gemeinsam mit
fast 100 Büßlebener Fans, die u.a. im Fanbus das Team in die Rhön
begleitet hatten, wurde nach dem Schlusspfiff der grandiose Sieg
lautstark gefeiert. Durch eine starke und geschlossene
Mannschaftsleistung wurde das Team vom SG SV Borsch 1925 mit 3:1
bezwungen.
Lediglich in den ersten Minuten war der jungen
Mannschaft die Nervosität deutlich anzumerken. Es dauerte 10 Minuten,
bis das Team von Mario Wisocki durch ein Zusammenspiel von Kiermeier und
Tschirschky erstmals in die Nähe des gegnerischen Tores kam. Auch der
Gastgeber tat sich schwer. Erst nach einer Viertelstunde bekam unser
Torwart nach einem gefahrlosen Fernschuss den Ball richtig in die Hände.
Riesen Pech dann nach 17 Minuten für Sven Wessel. Ohne gegnerische
Einwirkung verdrehte er sich auf dem rutschigen und unebenen Platz im
Laufduell das bereits durch einen Kreuzbandriss geschundene Knie. Wessel
wurde längere Zeit behandelt und musste letztendlich das Spielfeld
verlassen. Die erste Diagnose lässt hinsichtlich des Kreuzbandes
Schlimmes befürchten. Von dieser Stelle alles Gute und baldige Genesung!
Paul Westhaus kam wenig später in die Partie. Doch zunächst standen für
Büßleben nur 10 Spieler auf dem Platz. Die Mannschaft musste sich noch
mehr auf das Kontern beschränken - und wie! Tschirschky eroberte in der
20. Minute im Mittelfeld den Ball und spielte einen genialen Pass über
20 m in die Nahtstelle von Borsch. Kreische gewann das Laufduell,
sprintete über links allein auf den Torwart zu und versenkte das Leder
überlegt in die Lange Ecke zum Führungstreffer. Das war ein Super-Tor!
Es schloss sich ein ca. 150m langer Jubellauf zu
den fahnenschwenkenden C2-Junioren an, die der Torschütze nämlich noch
als Übungsleiter in der Freizeit betreut. Fast eine Kopie des 1:0 gab es
in der 35. Minute zur Freude unseres Anhangs zu bestaunen, diesmal
allerdings in umgekehrter Formation. Kreische steckt über links auf
Tschirschky durch, der im Sprint nicht zu halten ist und mit dem
eigentlich schwächeren linken Fuß unhaltbar ins lange Eck vollendet. Was
war denn hier los? Zwei großartig gespielte Angriffe und es steht zum
Entsetzen der einheimischen Zuschauer 0:2. Doch leider erlebte unser
Team samt Anhang in der 35. Minute die nächste Schrecksekunde. Unser
Kapitän Peter Dimitrovici ging bereits durch eine im letzten Punktspiel
erlittene Knieverletzung gehandicapt ins Spiel. Auch er kam auf dem
Platz ohne gegnerische Einwirkung ins Straucheln und blieb
verletzungsbedingt 20 m vor unserem Tor liegen. Das Spiel lief in dieser
Zeit weiter. Ein von Apitius noch glänzend Richtung Eckfahne
abgewehrten Ball wurde von der Heimmannschaft aufgenommen und
zurückgelegt. Von der Strafraumgrenze aus, Dimitrovici konnte ja nicht
eingreifen, erzielte Wiegand mit einem für unseren Keeper letztendlich
unhaltbaren Schlenzer den Anschlusstreffer. Nun bekam Borsch Oberwasser.
Unsere Mannschaft nahm jedoch mit Glück und Geschick die Führung mit in
die Halbzeitpause.
Der erst 17 jährige Tom Göbel, der erst am Vorabend
von Trainer Mario Wisocki in den Kader berufen wurde, kam für unseren
Kapitän nach der Pause in die Partie. Thomas Richter übernahm die Binde.
Wie nicht anders zu erwarten, drückte der Tabellendritte der
Landesklasse Staffel 3 nun auf den schnellen Ausgleich. Die Mannschaft
stand sehr hoch und setzte unser Team durch aggressives Pressing gehörig
unter Druck. Chancen blieben jedoch Mangelware. Blau-Weiß Büßleben ließ
mit aufwendigem Laufspiel und starkem Kampfgeist kaum etwas zu. Wir
lauerten auf Konter, so auch in der 62. Spielminute. Einen wunderbaren
Diagonalpass von Hempel auf Kiermeier nahm dieser auf Höhe der rechten
Strafraumgrenze auf. Die folgende Eingabe wurde von Borsch zu kurz
abgewehrt. Jetzt kam der große Moment unseres Youngsters. Göbel
überlegte nicht lange, seine Direktabnahme senkte sich zur seiner und
zur Überraschung des gegnerischen Torwarts als Bogenlampe in die
Maschen. Eine, auch für Göbel unfassbare Situation. Der Jubel der
Mitspieler über das 3:1 war grenzenlos.
Der
Gastgeber steckte noch nicht auf. Einen leicht abgefälschten Schuss
kann Apititus knapp, aber eindeutig vor der Linie abfangen. In der 75.
Minute hatte Borsch dann die große Möglichkeit, nach Foul im Strafraum
und fälligem Elfmeter auf 2:3 zu verkürzen. Die Anspannung war
grenzenlos! Doch unser an diesem Tag große Ruhe und Souveränität
ausstrahlende Kepper Apitius ahnte die Ecke. Den scharf und nicht
unplatziert geschossenen Strafstoß parierte er grandios. Auch den
Nachschuss brachte Borsch nicht im Kasten unter. Bis auf einen Konter
über den starken und unermüdlichen Kreische, der das Abseits wunderbar
aushebelte, am Ende jedoch scheiterte sowie Tschirschky nach Eingabe von
Göbel kam unser Team nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor. In
der 80. Minute kam Michael Bothe für Paul Westhaus zur Absicherung in
die Partie. Auch in der über 4 Minuten andauernden Nachspielzeit änderte
sich an dem Ergebnis nichts mehr.
Nach großem Kampf
und starkem Konterspiel verließ das Team des SV Blau-Weiß Büßleben als
Sieger den Platz. Der Rest war grenzenlose Freude und ausgelassener
Jubel! Mannschaft und der sagenhafte Anhang traten glücklich und
ausgelassen die über 140km lange Heimfahrt an. Und was kommt jetzt?
Nordhausen, Bad Langensalza oder doch Jena? Egal, in jedem Fall hat
unser Verein ein Heimspiel und das Träumen geht weiter
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Philip Kreische (21.) 0:2 Erik Tschirschky (35.) 1:2 Lorenz Wiegand (39.) ---------------------------------------- 1:3 Tom Göbel (62.)
SpG Borsch/Geismar: Ritz - Becker, Stefan Kirchner, Strunz, Kimpel (65. Seiml), Lorenz Wiegand (78. Marius Schmitt), Martin Gimpel, Niklas Kraus (C), Melzer, Hohmann, Reuter (86. Wald)
SV Blau-Weiß Büßleben 04: Apitius - Richter, Tschirschky, Kreische, Dimitrovici (C / 46. Göbel), Buggisch, Hempel, Kiermeier, Laube, Wessel (24. Westhaus / 80. Bothe), Wagner
Zuschauer: 230
Schiedsrichter: Florian Butterich (Adelhausen)
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