Auch der dritte Vertreter aus der
Landesklasse, der SV Blau-weiß 90 Neustadt/Orla, konnte den Oberligisten
im Köstritzer Landespokal nicht stoppen. Am Ende setzte sich die
höherklassige Mannschaft klar und wohl auch in der Höhe verdient durch
und erreichte damit das Viertelfinale.
Den Grundstein dafür legte sie im ersten
Durchgang, in dem sie drei Mal traf und dabei sehr gut herausgespielte
Tore erzielte. Einziges Manko: Der Zwischenstand hätte trotz zweier
guter Möglichkeiten der Gastgeber durchaus höher ausfallen können. „Wir
hätten zur Pause noch deutlicher führen müssen", legte Trainer Holger
Jähnisch den Finger in die Wunde, während sein Gegenüber Renè Grüttner
davon sprach, dass es seine Mannschaft in der ersten halben Stunde nicht
geschafft habe, den Respekt vor der höherklassigen Mannschaft
abzulegen.
Die begann druckvoll und durfte schon nach
knapp zwei Minuten erstmals jubeln. Vorausgegangen war eine flüssige
Kombination mit Raul Amaro als Ausgangspunkt über Tim Rühlig, der
präzise und scharf nach innen flankte, wo Sven Rupprecht heranpreschte
und per Kopfball aus sechs Metern traf. Das frühe Tor spielte der
Einheit natürlich in die Karten und sie übernahm damit die Kontrolle
über das Match. Nachdem Raul, der sehr gut freigespielt wurde, nur den
Pfosten getroffen hatte (24.), kamen die Blau-Weißen im Gegenzug zur
ihrer besten Möglichkeit vor dem Seitentausch. Aber Pascal Kern verzog
freistehend knapp (25.). Kurz darauf schon das 2:0 für den Gast. Bei dem
bediente Markus Güttich Max Gehrmann, der sich gekonnt im Strafraum
durchsetzte, den gegnerischen Torhüter noch ausspielte und vollendete
(27.).
Danach meldete sich auch der
Landesklasseachte noch einmal zu Wort, als erneut Kern einen Kopfball
knapp neben den Kasten des bis dato nicht geforderten Max Bresemann
setzte (28.).
In der 31. Minute das 3:0 für den
Oberligisten. Diesmal war Lukas Schirrmeister an der Reihe Er nahm einen
Pass von Raul Amaro gekonnt mit der Brust an, drehte sich und netzte
überlegt ein. Das Ergebnis hätte nicht der Pausenstand sein müssen, denn
Robert Bismark (38., 43.) und Schirrmeister (40.) hätten bei ihren
„Riesen" einfach treffen müssen.
Der zweite Abschnitt begann auch mit
Rudolstädter Dominanz, aber ohne den richtig Zug zum Tor und wohl auch
ein Stück weit unkonzentriert und behäbig. Das nutzten die Einheimischen
zum letztlich verdienten Ehrentreffer. Tom Schuhmann war der Schütze
aus kurzer Distanz, als der FC die Kugel nicht aus dem Strafraum brachte
(52.).
Doch dem Gastgeber, der ebenso wie
Rudolstadt auf einige wichtige Akteure verzichten musste, wobei die
Grün-Gelben immer noch ein starkes Team am Start hatten, fehlte danach
wohl der Mut, noch offensiver agieren. So plätscherte die faire Partie,
in der der Unparteiische mit einer Verwarnung auskam, so dahin. Erst der
eingewechselte Jungspund Leo Gehrmann hauchte ihr mit seinem
fulminanten Schuss aus 16 Metern in den Winkel und damit dem 4:1 (68.)
wieder Leben ein. Damit war der alte Abstand wieder hergestellt und wohl
auch die letzten Zweifel im Einheit-Lager verflogen, dass hier noch
etwas Ernsthaftes passieren könnte.
Die Heidecksburgstädter blieben Herr des
Geschehens, spielten aber wie fast in der gesamten zweiten Halbzeit mit
angezogener Handbremse und mit nur geringem Tempo und beließen es
zumeist dabei, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. So tat sich nur
wenig Aufregendes vor dem Neustädter Kasten. Und auch auf der
Gegenseite war zumeist Flaute, sieht man einmal von der Chance des
eingewechselten Martin Köhler ab, der seine sehr gute Schussposition
nicht nutzen konnte (85.).
„Wir wollen mit dieser jungen Mannschaft
auf diesem Spiel für die Liga aufbauen und hier auch Punkte sammeln",
hatte Grüttner das Achtelfinalspiel mit dem Blick nach vorn schnell
abgehakt. „Es war das erwartete Weiterkommen von uns mit einem Ergebnis,
das auch in dieser Höhe verdient war", resümierte Kollege Jähnisch.
Auch er blickte auf die nächsten Oberligaspiele, deren Vorbereitung
schon unmittelbar nach Spielschluss mit dem Auslaufen und weiteren
Übungen für seine Schützlinge begann.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Sven Rupprecht (2.) 0:2 Max Gehrmann (27.) 0:3 Lukas Schirrmeister (31.) ---------------------------------------------- 1:3 Tom Schumann (52.) 1:4 Leonard Gehrmann (68.)
SV Blau-Weiß´90 Neustadt/Orla: Naujoks - Schuhmann, Talabidi, Carsten Plietzsch, Käpnick (80. Thuy), Meyer (70. Köhler), Lindig, Engler (C), Tobias Grau, Grimm (88. Dittrich), Kern
FC Einheit Rudolstadt: Bresemann - Schirrmeister, Güttich (C), Reetz, Röppnack, Max Gehrmann (54. Leonard Gehrmann), Bismark, Raul Victor Xavier Amaro (70. Hodek), Rühling, Rupprecht (69. Michl), Seturidze
Zuschauer: 198
Schiedsrichter: Markus Drobe (Hermsdorf)
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