„Wir haben heute gegen einen Gegner, der
mit dem FC An der Fahner Höhe einen hochklassigen Thüringenligisten aus
dem Pokal geworfen hat, unsere Hausaufgaben gemacht", freute sich Holger
Jähnisch darüber, dass seine Mannschaft die Auswärtshürde beim
Landesklassisten Herpf relativ sicher übersprungen hat. Es sei der
erwartet schwere Kontrahent gewesen, aber sein Team habe sich mit den
Gegebenheiten, vor allem den recht harten und unebenen Platz gut
arrangiert, und sei verdient weiterkommen. Dieser Aussage pflichtete
auch der Herpfer Trainer Mike Noack bei. „Ich denke aber, wir haben den
Rudolstädtern schon einen echten Kampf geboten und waren, so wie wir uns
das vorgenommen hatten, ein unangenehmer Gegner. Meine Mannschaft stand
vor allem defensiv gut und hat den Oberligisten oft zu langen Bällen
gezwungen. Insofern bin ich schon mit der Leistung von uns zufrieden",
resümierte Noack.
Aber ihm und den 190 Anhängern der SG
schmeckte natürlich das frühe Gegentor nicht. Schon nach fünf Minuten
bediente Raul Amaro Arne Reetz mit einem öffnenden Pass. Der Schlacks
drehte sich geschickt und lupfte das Leder über Steffen Möhring im
SV-Kasten in die Maschen. Hier habe seine Mannschaft geschlafen,
kritisierte der Übungsleiter der Hausherren.
Mit diesem Treffer im Rücken holte sich
die Einheit Spielsicherheit und fast die gesamte erste Halbzeit
dominierte der Gast die insgesamt sehr faire Partie. Herpf hatte zu tun,
ins Spiel zu finden und strahlte zunächst nur bei Freistößen (8., 27.)
Gefahr aus. Die Grün-Gelben versäumten es allerdings „nachzuwaschen" und
die Begegnung schon frühzeitig zu entscheiden. Bei Chancen von Reetz
(15., 38.) und Max Gehrmann (18.) gab es dazu die Möglichkeiten. Aber da
sei man im Abschluss nicht energisch genug gewesen, kritisierte
Jähnisch.
Erst sechs Minuten vor dem Kabinengang
musste Max Bresemann, der zuvor bei einem Freistoß (27.) aufmerksam war,
ernsthaft zupacken, als Michael Damm zum Schuss kam (39.). Kurz darauf
schien der Ausgleich fällig, aber Stefan Kämmer verzog aus spitzem
Winkel (40.). Und als ein Herpfer im Strafraum zu Fall kam, forderten
die Gastgeber vehement einen Strafstoß. Zum Glück ließ der
Unparteiische, der mit dem Pokalvergleich keine Mühe, weiterspielen
(43.).
Mit Wiederbeginn änderte sich am Geschehen
wenig. Die Oberligavertretung hatte das Match im Griff, ohne jedoch
vorerst Torchancen zu kreieren. Die beste hatte noch Reetz, der den
etwas weit vor seiner Box stehenden Möhring aus 35 Metern fast
überraschte (62.). Doch er bekam die Hände noch an den Ball so wie
später beim Solo von Rau Amaro (67.).
Kurz darauf dann die Entscheidung. Erneut
war Raul der Vorlagengeber bei einer Freistoßflanke, Die köpfte Marco
Riemer schulbuchmäßig in den Winkel (71.)
Pech hatte dann der eingewechselte Markus
Baumann. Der noch für die A-Junioren Spielberichtigte jagte das Leder an
die Latte (84.). Kurz zuvor hatte es bei einem Schubser im Herpfer
Strafraum an Patrick Schlegel wohl so etwas wie ausgleichende
Gerechtigkeit gegeben, denn der Pfiff des Referees blieb aus.
Herpf steckte nicht auf, kam aber nur noch
zu einer guten Gelegenheit, bei der der Schütze das FC-Tor verfehlte
(83.). „Wenn man an einem solchen Tag und gegen einen solchen Gegner
etwas reißen will, dann muss alles passen und dann muss man auch die
wenigen Konterchancen nutzen. Aber es hat heute wie schon in den Spielen
zuvor am Abschluss gekrankt, auch weil unser bester Offensivspieler
fehlte", so der Schlusskommentar von Mike Noack. „Man muss erst einmal,
auch als höherklassige Mannschaft weiterkommen", sagte Jähnisch
abschließend.
Die Statistik zum Spiel:
Torfolge: 0:1 Arne Reetz (5.) ----------------------------------- 0:2 Marco Riemer (71.)
SpG Herpf/Helmershausen: Möhring - Zöller, Böhm, Hamm, Safradin, Damm (65. Hofmann), Nier (C), Andreas Müller (71. Esser), Fuchs, Kämmer, Domazet (80. Rutschik)
FC Einheit Rudolstadt: Bresemann - Schirrmeister, Reetz (73. Baumann), Max Gehrmann (60. Schlegel), Bismark, Xavier Amaro, Riemer (C), Hodek, Rühling, Rümpler (60. Michl), Seturidze
Zuschauer: 190
Schiedsrichter: Florian Butterich (Adelhausen)
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