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Männer Thüringenpokal

SpG Leinefelde/Kallmerode vs. FC Einheit Rudolstadt
0 : 2

Knappes Ergebnis täuscht über den Spielverlauf hinweg

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)

Rudolstädter nach souveräner Vorstellung im Viertelfinale


Wer vom recht knappen Sieg des eine Klasse höher spielenden FC Einheit im Landespokal-Achtelfinale bei der SG SC Leinefelde 1912 auf einen ebenso ausgeglichenen Spielablauf schließt, der irrt gewaltig. Denn das Weiterkommen des Oberligisten, der die Aufgabe im Eichsfeld konzentriert anging, war, das zeigte auch der Tenor der Trainer, sehr viel ungefährdeter, als es das 2:0 aussagt.


In Leinefelde-Worbis hatten wohl auch die Zuschauer nicht mit einer Pokalüberraschung gerechnet. Nur knapp 60 Besucher fanden den Weg ins Thüringer Vorzeigestadion und sahen eine Partie mit Einbahnstraßenfußball. Die Rudolstädter schlugen sofort ein hohes Tempo an und fanden sich, sehr zur Freude ihres Trainers, der eine veränderte Startformation aufs Feld schickte, immer wieder zu gelungenen Ballstafetten. Doch da sich der Gegner, wie Trainer Martin Lath sagte, vor allem auf die Defensive konzentrierte, um ein achtbares Ergebnis zu erreichen, fiel es den Gästen nicht leicht, das Abwehrbollwerk zu knacken und Torchancen im Minutentakt zu kreieren. So drohte die größte Gefahr für das bis zur 52. Minute von Patrick Reimann gehütete Leinefelder Tor zunächst bei drei Freistößen aus sehr günstigen Positionen (8., 21., 40.). Doch die stellten den Schlussmann, weil zu unplatziert, vor keine Herausforderungen. Sein Können musste er dann allerdings beweisen, als Marco Pusch einmal einen Weg durch die vielbeinige SG-Hintermannschaft fand (19.). Erst nach 29 Minuten kam der Verbandsligavorletzte in die Nähe des Einheit-Strafraums. Und nur bei einem Freistoß, den der turnusmäßig im FC-Kasten stehende Max Bresemann wegboxte, hatte dieser vor der Pause auch einen ernsthaften Ballkontakt (37.).


Zu diesem Zeitpunkt war aber das längst überfällige erste Tor für die Grün-Gelben gefallen. Carsten Sträßer, erneut eminent fleißig und neben Christoph Grabinski der Antreiber im Spiel, kam an einen schon verlorenen geglaubten Ball heran, lief durch, passte die Kugel aber mit viel Überblick zum mitgelaufen Pusch und der schob das Spielgerät aus acht Metern ein (32.).


Kurz vor dem Halbzeitpfiff von Oberliga-Referee Chris Rauschenberg, dem es die Akteure trotz vieler Zweikämpfe leicht machten (nur zwei Verwarnungen), geriet Reimann noch einmal in den Mittelpunkt des Geschehens. Er verhinderte mit tollen Reflexen bei Möglichkeiten von Pusch und Miroslav Khvasta Treffer für Rudolstadt (44.). Beim Flugkopfball von Benjamin Bahner (45.), der ganz knapp am Pfosten vorbei zischte, hatte der SG-Keeper dann das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite.

Mit Wiederbeginn brachte Holger Jähnisch für Bahner, der bereits verwarnt war, Philip Nitsch. Das tat dem Angriffsspiel der Gäste jedoch keinen Abbruch. Das lief weiter auf Hochtouren und schnürte die um jeden Ball kämpfenden Hausherren zumeist in deren Hälfte ein. Deren Konterversuche endeten meist deutlich vor dem Einheit-Strafraum. „Nach vorn ging bei uns wenig", musste Martin Lath hinterher, der am Ende sich aber nicht nur dem Ergebnis beschäftigte, eingestehen.  Denn nach 52 Minuten verletzte sich Reimann, der einzige Torhüter, ohne gegnerische Einwirkung und musste das Feld verlassen. Für ihn rückte Feldspieler Patrick Poehl zwischen die Pfosten. Der musste nicht eingreifen, als Nitsch (60.) und kurz darauf Khvasta (62.) sein Tor verfehlten. Bei der nächsten Aktion war er jedoch machtlos. Nitsch wurde auf der linken Seite in Szene gesetzt, lief bis in den Torraum und netzte überlegt ein (64.).


Erst jetzt gab es auch die einzige klare Chance für Leinefelde. Nach einem 20-Meter-Freistoß, den Bresemann an den Pfosten lenkte, retteten die Rudolstädter mit viel Glück gleich zwei Mal auf der Linie und verhinderten so, dass die Partie noch einmal spannend wurde (66.). Damit war wohl auch der letzte Glaube der Platzelf, dem Favoriten vielleicht ein Bein zu stellen, dahin.


Bis zum Ende bewegten sich alle Rudolstädter fast ausschließlich weiter im Vorwärtsgang. Dem Ersatztorwart flogen dabei die Eingaben und Schüsse der Einheit-Spieler nur so um die Ohren. Den Weg ins Tor fanden sie jedoch nicht. Das war auch der einzige Kritikpunkt von Jähnisch. „Es war ein sehr souveräner Auftritt von uns, bei dem wir bis auf die Freistoßchance nichts zugelassen haben. Aber wir müssen mehr Tore machen", bilanzierte er. Angesichts des Ergebnisses war sein Gegenüber nicht unzufrieden. „Wenn der Tabellenzweite der Oberliga beim Vorletzten der Verbandsliga spielt, dann kann man sich eigentlich nur hinten reinstellen. Das haben wir gegen einen erwartet überlegenen Gegner getan,", urteilte Lath.


Mit dem Sieg hat der FC Einheit zum vierten Male das Achtelfinale im Landespokal erreicht. Nun schaut man gespannt auf die Auslosung für die nächste Runde, die der Thüringer Fußball-Verband (TFV) am Wochenende vornehmen will.


Die Statistik zum Spiel :


Torfolge :

0:1 Marco Pusch (32.)

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0:2 Philip Nitsch (64.)


SpG Leinefelde/Kallmerode :

Reimann (ab 52. Pöhl im Tor) - Hofmeister, Reinhold (46. Hesse), Küntzelmann (MK), Pöhl (52. Tomczak), Burghardt, Machatschek, Männecke, Bachmann, Jahn, Gebhardt


FC Einheit Rudolstadt :

Bresemann - Grabinski (MK / 79. Temel), Bahner (46. Nitsch), Schneider, Khvasta (72. B. Schröter), Göller, Zielinski, Sträßer, Seturidze, Pusch, Derbich


Zuschauer : 57


Schiedsrichter : Chris Rauschenberg (Wenigenlupnitz)

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