Am heutigen 3. Advent traten die TSV-Frauen zum letzten Pflichtspiel des
Jahres 2016 beim Landesklassisten SV Concordia Riethnordhausen an. Der
Sieger dieser Partie sollte dann in die Runde der letzten Acht des
Thüringer Landespokals einziehen. Die Motivation, die letzten Kräfte vor
dem Jahreswechsel zu bündeln und sich endlich mal für die guten
spielerischen Ansätze zu belohnen, war bei allen Akteurinnen bereits vor
Spielbeginn spürbar.
Dementsprechend engagiert begannen die
Randgothaerinnen in den ersten Minuten. Nach gerade einmal zwei
gespielten Minuten nutzte M. Schilling einen etwas zu kurz geratenen
Abstoß zur frühen Führung, indem sie den Ball mit links in die Maschen
knallte. Im Anschluss versuchten die Sundhäuserinnen den Gastgeber in
ihrer eigenen Hälfte festzumachen und durch schnelles Kombinieren sich
weitere Torchancen zu erarbeiten. Allerdings mangelte es oftmals an der
letzten Präzision und der nötigen Ruhe. Statt die Bälle flach zu
spielen, wurde etwas überhastet der hohe, meist zu lange Pass in die
Spitze bevorzugt. Nach einer Viertelstunde setzten die TSV-Frauen ihre
spielerische Überlegenheit dann auch mal wieder in etwas Zählbares um:
Stürmerin M. Chmiel traf nach feiner Vorarbeit von Schilling zum 2:0.
Riethnordhausen war in der Folgezeit stärker bemüht, die Zweikämpfe
anzunehmen und die Räume in der Defensive etwas enger zu stellen. Als
Gegenreaktion versuchten die Gäste ihr Spiel in die Breite zu ziehen und
auch konsequenter den Platz auf den Außenbahnen zu nutzen. Das dritte
Tor an diesem Tag war typisch für das Abschlussverhalten des TSV in
dieser Saison. Nach dreimaligem Anlauf durch verschiedene Spielerinnen
schaffte es C. Frohl schließlich im vierten Versuch endlich den Ball im
Tor unterzubringen. Nur drei Minuten nach dem 3:0, in der 31.
Spielminute, wurde Juliane Klein auf der rechten Seite regelwidrig zu
Fall gebracht. Der Freistoß war dann ein Fall für Spezialistin L.-J.
Schwarz: ihren präzisen Ball verwertete C. Bley am langen Pfosten ganz
souverän. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es dann wiederum Bley, die
ihren Torriecher zu entdecken schien: nachdem sie von Außenspielerin C.
Bergmann mustergültig angespielt wurde, konnte sie den Ball im Strafraum
gegen ihre Gegnerin behaupten und zur 5:0 Pausenführung abschließen.
Bley hätte sogar noch ein lupenreiner Hattrick gelingen können, wenn ihr
Fernschuss kurz vor der Halbzeit nicht knapp neben das Tor gegangen
wäre.
Die Halbzeit nutzte das Trainertrio M. Bergmann, T. und J.
Meisel, um kleine Fehlerquellen zu besprechen und ihrer Mannschaft ein
paar Hinweise zu geben, damit das spielerische Niveau in der zweiten
Hälfte mindestens gehalten bzw. noch gesteigert werden könnte.
Die
TSV-Frauen benötigten dann jedoch etwas Anlaufzeit, um das
Spielgeschehen wieder zu bestimmen. In der 61. Minute war es dann
abermals eine Kombination zwischen Schilling und Chmiel, die zum Ausbau
der Führung führte. Lediglich eine Minute später bedurfte es nur weniger
Spielstationen, bevor Juliane Klein, die optimal von der frisch
eingewechselten T. Letsch bedient wurde, mit einem sehenswerten
Schlenzer ins linke obere Eck das 6:0 markierte. Ohne dem Gastgeber eine
Möglichkeit zum Befreien zu geben, drückten die Gäste weiter Richtung
gegnerisches Tor. Klein schnürte in der 66. Spielminute ihren Doppelpack
nach einem Pass in die Schnittstelle von Frohl. Dass die
Sundhäuserinnen auch bei Standardsituationen gefährlich sein können,
bewiesen sie in der 74. Minute ziemlich ansehnlich: eine sehr gut
getimte Ecke verwertete Frohl mit viel Übersicht. Für den Endstand in
einer recht einseitigen, aber größtenteils fair geführten Partie sorgte
Törjägerin Chmiel, deren dritter Treffer erneut von Schilling
vorbereitet wurde. In den letzten zehn Spielminuten hatte Sundhausen
zwar noch die ein oder andere Abschlussmöglichkeit, wirklich gefährlich
wurde es hingegen nicht mehr.
Dieser Pokalsieg kann als
versöhnlicher Abschluss eines aufregenden Fußballjahres 2016 gewertet
werden. Nach dem Finaleinzug im Thüringen-Pokal im Mai und der
DfB-Pokal-Teilnahme folgten teilweise durchwachsene Leistungen in der
Liga, wodurch ein nicht ganz zufriedenstellender 7. Tabellenplatz in der
Verbandsliga aktuell zu Buche steht. Der Anspruch sollte es sein, in
der Winterpause weiter beharrlich und konsequent zu arbeiten, sodass die
TSV-Frauen in der Rückrunde vielleicht ein paar Ränge nach oben
klettern können. Andererseits wäre es eine Wunschvorstellung erneut in
das Thüringer Pokalfinale einzuziehen. Dafür müsste aber zunächst einmal
der erste schwere Stolperstein mit dem Ligakonkurrenten 1. FFC Saalfeld
gemeistert werden. Die Saalfelderinnen überwintern derzeit auf einem
guten 5. Tabellenrang. Diese Konstellation verspricht einen harten Kampf
um den Einzug in das Halbfinale.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
0:1 Michele Schilling (2.)
0:2 Marta Teresa Chmiel (15.)
0:3 Carolin Frohl (28.)
0:4 Christin Bley (31.)
0:5 Christin Bley (40.)
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0:6 Marta Teresa Chmiel (61.)
0:7 Juliane Klein (62.)
0:8 Juliane Klein (66.)
0:9 Carolin Frohl (74.)
0:10 Marta Teresa Chmiel (79.)
SV Concordia Riethnordhausen :
Schlotte - Stöhr, Dietrich, Kraft, Henning, Hörpel, Lenters, Thomas, Böttger (42. Böttger), Wäldchen, Stoll (MK / 85. Frohn)
TSV 1869 Sundhausen :
Sandra Drehmann - Juliane Klein, Schilling, Frohl (MK), Chmiel, Brand (58. Brand), Bley, Julia Klein, Kästner, Schwarz, Bergmann (58. Letsch)
Schiedsrichter : Dennis Suchy (Erfurt)