Der Traum von der Überraschung im Köstritzer Landespokal der Verbandsliga-Fußballer der SG Glücksbrunn Schweina gegen den Viertligisten ZFC Meuselwitz ist schnell zerplatzt. Nach nicht einmal drei Minuten heißt es 0:1, nach 90 stand es 1:7. Beifall gab es trotzdem.

Der im Regionalligaspielbetrieb noch sieglose ZFC Meuselwitz beraubte schnell die Glücksbrunner ihres Traumes von der Pokalsensation. Die Elf von ZFC-Trainer Heiko Weber startete sofort mit dem nötigen Siegeswillen. Die Spieler des Viertligisten spielten ihre athletischen und technischen Vorteile aus und agierten mit der gleichen Spielweise, derer sich im Verbandsligageschehen die Glücksbrunner bedienen. Sie gingen schnell auf den ballführenden Gegenspieler und zwangen diesen damit zumeist zu Fehlern. Entgegen kam dem Favoriten die kleine Schweinaer Saisonschwäche, dass sie nicht von Beginn an ins Spiel finden. Flugs nutzten die Gäste die noch fehlende Zuordnung in der Schweinaer Hintermannschaft. Rufat Dadashov stellte damit schnell die Weichen auf Favoritensieg (3.). Anders als in so manchem Punktspiel erholten sich die Glücksbrunner, die phasenweise zu ängstlich agierten, nicht von diesem frühen Rückstand, sondern mussten per Foulelfmeter das 0:2 (24.) hinnehmen. Kurz zuvor hatte sich Marco Pfannstiel nach schöner Vorlage von Alexander Pohl den Ball zu weit vorgelegt. Zumindest die Abseitsfalle der Glücksbrunner schnappte einige Male erfolgreich zu. Dafür gab es für die Zipsendorfer Offensivkräfte reichlich Kritik von ihrem Trainer Heiko Weber, der ansonsten einen ruhigen Nachmittag erlebte und mit den Zuschauern fachsimpelte. Einen erneuten einfachen Ballverlust der Glücksbrunner im Mittelfeld nutzte Dadashov, um sich mit einem Hattrick und dem 0:3 in die Pause zu verabschieden.

In der Pause ermutigte SG-Trainer Olaf Gabriel seine Männer, beherzter nach vorn zu spielen. Zunächst erwischte Marco Pfannstiel den Ball nicht richtig (60.). Danach nahm Kevin Grob, einst unter Heiko Weber beim FC Carl-Zeiss-Nachwuchs aktiv, bei einem 25-Meter-Freistoß hervorragend Maß und traf zum 1:3 (65.). Den Freistoß hatte David Arnold mit viel Einsatz herausgeholt. Ein ZFC-Abwehrspieler kratzte einen herrlicher Fallrückzieher von Patrick Schellenberg von der Linie. "Ich hätte sehen wollen, was passiert wäre, wenn der Ball im Tor gelandet wäre" meinte Olaf Gabriel. Stattdessen erzielte auf der Gegenseite nach Abseitsstellung des Passgebers Trübenbach, der in der Mitte freie Yves Brinkamnn, das entscheidende 1:4 (65.). Damit war die Moral der Hausherren, die vom Schiedsrichter nicht bevorteilt wurden, gebrochen. Sie mühten sich zwar um eine Resultatsverbesserung, öffneten damit freilich dem Favoriten Tür und Tor zum Kontern. Alexander Pohl zwang ZFC-Torhüter Andreas Naumann noch einmal zu einer Glanztat. Nach dem Pfostentreffer von Eduard Schmidt pfiff der Schiedsrichter ab. Trotz der klaren Niederlage gab es viel Beifall für das sachkundige Schweinaer Publikum.

"Auch gegen Schweina muss man erst einmal sieben Tore schießen. Nach unserem Dreier-Wechsel im zweiten Abschnitt riss bei uns der Spielfaden. Aber eines nehme ich mit nach Meuselwitz. Ich werde unserem zweite Mannschaft warnen, dass hier in der Verbandsliga für sie die Trauben hoch hängen werden", lobte Heiko Weber die Glücksbrunner. Auch Olaf Gabriel verteilte großes Lob an die Zipsendorfer. "Sie haben sich viel stärker präsentiert als im Vorjahr Erfurt. Ich denke, meine Mannschaft hat sich sehr gut verkauft und der Region ein weiteres Fußballfest geboten. Und wird diese Pokalniederlage für die Verbandsliga-Saison nicht umwerfen"

Die Statistik zum Spiel :

Torfolge :

0:1 Rufat Dadashov (3.)

0:2 Rufat Dadashov (24./ST)

0:3 Rufat Dadashov (45.)

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1:3 Kevin Grob (60.)

1:4 Yves Brinkmann (65.)

1.5 Dusan Crnomut (80./ST)

1:6 Andy Trübenbach (86.)

1:7 Andy Trübenbach (89.)

SG "Glücksbrunn" 1947 Schweina :

Hey - Pfannstiel, Kley (73. Schmidt), Fischer, Schellenberg, Franke (73. Roth), Harnack (MK), Pohl, Arnold, Grob, Dommel

ZFC Meuselwitz :

Naumann - Lubsch, Kaiser (68. Kaiser), Mäder, Trübenbach, Dadashov, Raithel, Kamm-Al-Azzawé (78. Müller), Albert (MK / 57. Crnomut), Le Beau, Brinkmann

Zuschauer : 375

Schiedsrichter : Konrad Götze (Rudisleben)