Das
Spiel lief bis zur 40. Minute so, wie sich das die Gerataler
vorgestellt hatten - aus einem 4-5-1 System zu jeder Zeit die Defensive
verstärkend und trotzdem genügend Mann mit in die Offensive bringen. Bis
zu diesem Zeitpunkt hatte der Regionalligist logischerweise mehr
Ballbesitz, aber den Gastgebern gelang es immer wieder, kaum etwas
ernsthaftes daraus entstehen zu lassen. Drei Möglichkeiten der Gäste,
Eckball mit Kopfballversuch (3.), Peßolat rutscht an einer scharfen
Eingabe von rechts am langen Pfosten am Ball vorbei (19.) und wieder ein
Kopfball nach Ecke (28.), waren bis dato die Ausbeute. Dem standen ein
Rückpass Thorwarths auf Wollenschläger, den dieser von der
Strafraumgrenze nicht veredeln konnte (6.) und ein Zuspiel Thorwarths
auf den durchgelaufenen Ben Achour, wo dieser zu lange mit dem Abschluss
zögerte (40.) auf Gerataler Seite gegenüber. Und hätte Thorwarth nach
einem Ziehen und anschließendem Stoßen im Strafraum nicht so "brav"
reagiert (35.), wer weiß was aus einem evtl. Strafstoßpfiff erfolgt
wäre. Dann die 41. Minute! Bei einem Herauslaufen Trefflichs kam es zum
Körperkontakt mit einem Gegenspieler, in Folge dessen der Gerataler
Torwart mit einer Knieverletzung zunächst behandelt werden und nach
kurzem Versuch dennoch ausscheiden musste. Da Kott aus der Vorwoche
gesperrt ist, befand sich kein Ersatztorwart auf der Bank,
Wollenschläger stellte sich ins Tor. In der Nachspielzeit der ersten
Hälfte musste er den ersten Gegentreffer hinnehmen. Eine Nordhäuser
Flanke von halblinks auf den langen Pfosten erreichte Schloffer mit dem
Kopf - unhaltbar in den oberen Winkel. Nicht allein die Torwartsituation
an sich war in der Folge das Problem, sondern vielmehr, dass mit
Wollenschläger eine Schlüssenfigur aus der Defensive gezogen werden
musste. Was in der ersten Spielhälfte mustergültig klappte, war nun
nicht mehr durchzuführen. So taten sich den Nordhäusern, die konsequent
über die Außenpositionen operierten, immer wieder Möglichkeiten auf, die
sie auch aufgrund ihrer individuellen Klasse nutzten. In der 50. Minute
köpfte Sailer eine maßgenaue Flanke aus zentraler Position ein, eine
Flanke von links bekamen Brandl und Behr nicht entscheidend aus dem
Strafraum heraus - Albayrak vollstreckte eiskalt (57.), bei einem
Abwehrversuch Brandls kurz hinter der Strafraumgrenze sprang der Ball an
die Hand - Starfstoß - Tor (70.). Zu allem Verdruss fälschte er auch
noch eine Flanke ins eigene Tor ab (85.). Dem stand nur ein ernsthafter
Angriff der Gerataler in der zweiten Spielhälfte gegenüber, als sich
Braunschweig in der 64. Minute ein Herz fasste und aus 25 Meter scharf
in zentraler Position abzog. Die anschließende Ecke brachte nichts ein.
So kam es noch zu diesem recht deutlichen Ergebnis. Es hätte ein
ernsthafter Schlagabtausch mit den zwei Klassen höher spielenden, sehr
sympathischen Gästen werden können und es bleibt zu orakeln, was gewesen
wäre, wenn es die Verletzung Trefflichs nicht gegeben hätte. So sind
die Gastgeber ehrenhaft aus dem Pokal ausgeschieden. Das Problem aber
bleibt! Wenn Trefflichs Verletzung sich als ernsthaft erweisen sollte,
wer hütet nächste Woche in Rositz das Tor?
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
0:1 David Schloffer (45.+2)
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0:2 Marco Sailer (50.)
0:3 Ugur Albayrak (57.)
0:4 Zafer Yelen (70./ST)
0:5 Rick Brandl (85./ET)
SpVgg Geratal :
Trefflich (42. Kühne) - Behr, Dobrocki, J. Schmidt, Ben Achour (66. Rinn), Wollenschläger (MK), Heyer, Brandl, Seeber, Thorwarth, Braunschweig
Besonderes : ab 42. Minute Wollenschläger im Tor
FSV Wacker 90 Nordhausen :
Rauhut - Pfingsten-Reddig, Bergmann, Peßolat (MK / 66. Kauffmann), Albayrak, Günzel, Djenguoe (46. Sailer), Herröder, Becken, Schloffer, Hägler (55. Yelen)
Zuschauer : 261
Schiedsrichter : Steven Greif (Westhausen)