Die größte Überraschung der ersten Runde im Thüringer Landespokal ist
sicherlich aus Meiningen zu vermelden, wo der Landesklassenaufsteiger
VfL Meiningen 04 den amtierenden Landesmeister, die Mannschaft des
Fußballclubs An der Fahner Höhe , sensationell mit einem verdienten 5:3
Erfolg auf die Heimreise schickte. In einem ersten Statement kurz nach
der Partie konnte auch Gästetrainer Albert Krebs, ehemaliger
DDR-Oberligaspieler, den Einheimischen gratulieren, welche es
verstanden, aus einer verstärkten Defensive immer wieder erfolgreich
Nadelstiche zu setzen. Sichtlich enttäuscht zeigte er sich ob der
Leistung seines Teams, die die nötige Einstellung und
Einsatzbereitschaft vermissen ließ über die gesamte Spielzeit. Des
weiteren ergänzte er, dass auch der Pokal auf der Agenda des
Landesmeisters stand, hatte seine Mannschaft in der jüngeren
Vergangenheit einige packende Duelle, sowohl im sportlichen aber auch
finanziell lohnenden Bereich. A. Krebs wolle und müsse diese Leistung
natürlich unter der Woche auswerten, welche eines Aufstiegsaspiranten
der Landesliga nicht würdig war. Dass die Gäste weiter kommen wollten,
zeigt die Tatsache, dass Krebs in der Vorwoche schon in Herpf achtzig
Minuten spionierte. Dem Gastgeber gelang ein Auftakt nach Maß, als der
dritte Ballkontakt nach zwanzig Sekunden schon die Führung durch
Seruneit brachte, welcher aus 20 Metern einfach mal draufhielt und unter
gütiger Mithilfe des Gästeschlussmanns Nadradze das 1:0 markierte.
Auch der Ausgleich durch Lischke, als Landgraf das Leder nicht aus der
Gefahrenzone bugsieren konnte, schadete dem Platzbesitzer nicht, der
stur weiter seine Linie behielt. Trotz der vorgenommenen Wechsel in der
Startelf erlebten die Zuschauereine taktisch klug eingestellte Heimelf,
die in der 19. Minute durch den Youngster Fabig erneut in Führung ging.
Er erlief sich eine Hereingabe von Seruneit und vollendete überlegt.
Das Geschehen wogte hin und her mit einer ideenlosen Vorstellung der
Dachwiger Mannschaft, welche Hoffmann selten vor eine Prüfung stellten.
Trotzdem fiel der erneute Ausgleich durch ein Eigentor von Schleicher,
der eine Eingabe von Trübenbach ins eigene Tor beförderte. Aber schon im
Gegenzug die erneute Pausenführung und der gleichzeitige Halbzeitstand
durch Weyer, der eventuell noch per Kopf eine weite Freistoßflanke von
Kunze verwertete. Zwischendrin noch ein weiterer Lattenkracher von
Seruneit, einem der besten Meininger an diesem Tag. Auch nach dem
Wechsel änderte sich nicht viel, vor allem von den Gästen wurde man
enttäuscht. Zunächst wurde ein weiterer Seruneit-Treffe wegen Abseits
nicht anerkannt, ehe auf der Gegenseite Hoffmann in höchste Not nach
einer Ecke retten konnte. Eine Stunde war gespielt und das 4:2 erschien
auf der Anzeigentafel. Diesmal war es kein Abseits und Seruneit nutzte
den langen Ball von Fabig zu seinem zweiten Treffer an diesem Tag. Ein
durch Weyer abgefälschter Freistoß von Walter brachte die Gäste
abermals heran, doch zu mehr sollte an diesem Tag nicht mehr reichen.
Hinten dicht und vorne halfen Fabig und Seruneit. Auch Youngster fabig
belohnte sich ein zweites Mal an diesem Tag selbst, als er in der
Schlussminute das Zuspiel zum 5:3 nutzte, indem er das Leder gekonnt
über den gegnerischen Keeper ins lange Eck schlenzte. Weitere
Gelegenheiten blieben aus, waren aber beim anschließenden Siegerjubel
auch unerheblich. Einzig die fünfminütige Nachspielzeit durch
Schiedsrichter Linß aus Neustadt bei Coburg war vielen zu lang und
unbegründet. Nun wartet der VfL bei der Auslosung auf ein weiteres
Heimspiel mit einem attraktiven Gegner.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
1:0 Toni Seruneit (1.)
1:1 Robert Lischke (11.)
2:1 Paul Fabig (19.)
2:2 Daniel Trübenbach (32.)
3:2 Dominik Kunze (34.)
-------------------------------------------
4:2 Toni Seruneit (58.)
4:3 Nick Walter (65.)
5:3 Paul Fabig (88.)
VfL Meiningen 1904 :
Hoffmann - Fehringer (89. Sausemuth), Fabig, Landgraf, Schleicher, Börner, Weyer (MK), Seruneit, Willmann, Kunze (64. M. Müller), Hille (74. Wallstein)
FC An der Fahner Höhe :
Natradze - Kutschki (46. Skaba), Lischke (72. Heim), Kupke, Gerke (MK), Walter, Büyüköztürk, Boxler, Hummel, Trübenbach, Reinemann (62. Preller)
Zuschauer : 100
Schiedsrichter : Marko Linß (Neustadt bei Coburg)