Vor über 350 Zuschauern blieb die Überraschung im Thüringer Pokalfinale
der Frauen aus: der Regionalligist Jena gewann deutlich und auch
verdient mit 7:0.
„Wir haben an unsere Chance geglaubt, hatten
aber nicht die Mittel, sie zu packen. Phasenweise sind wir nicht mal in
die erforderlichen Zweikämpfe gekommen, die nötig gewesen wären, um über
den Kampf zu bestehen. Jena war schneller, technisch versierter und
hatte auch das kleine Quäntchen Glück in einigen Situationen. Für mich
persönlich geht der Sieg zwar völlig in Ordnung, fällt aber um drei Tore
zu hoch aus. Diese Treffer hätten wir locker vermeiden können. Ich
denke aber, daß wir den Zuschauern und auch dem Gegner gezeigt haben,
was wir können. Daher werten wir das Finale als richtig großen Tag und
auch als kleinen Erfolg."
Die Mannschaft von Trainer Wunderling
ahnte von Beginn an, wie heiß der Tanz in den kommenden Spielminuten
werden würde. Ballsicher, schnell und durchdacht bauten die
Jenenserinnen ihre Angriffe auf – die Geraer Defensive war bis zum
Schluß im Dauerbetrieb, eine Entlastung fand nicht oft statt. Dann doch
eher zufällig kam der Gast zur Führung: ein relativ ungefährlicher
Freistoß aus halbrechter Position, eine Abstimmungsschwäche und Julia
Rößner sagte `Danke` (13.).Anna Marie Krafczyk besorgte in der 25.
Minute per Angriff durch die Mitte das 2:0 und wischte wohl auch den
letzten Zweifel beiseite.Der F.F.C. befaßte sich im ersten Durchgang
ausschließlich mit Verteidigungsarbeiten, leider konnte dabei keine
eigene Tormöglichkeit kreiert werden.
Mit dem Seitenwechsel
steckte der USV Jena keineswegs zurück. Mit den Fans im Rücken, zogen
sie ihr Spiel weiter gnadenlos durch und wirbelten sehr ansehnlich. Gera
wehrte sich tapfer, mußte aber in der 56. nach einer Ecke ein bitteres
Eigentor quittieren. Nicole Mirkes Versuch, welcher durch Laura Kiontke
pariert werden konnte, stellte in der 63. auch gleichzeitig die
überhaupt erste Geraer Torchance im Spiel dar. Doch Maxi Krugs
Freistoßtreffer in der 68. Minute zum 0:4 brachte den USV weiter in
Front. Die Körner in der F.F.C.-Kraftuhr rieselten nun schneller durch,
Gegenangriffe konnten in der Folge nicht mehr wirksam unterbunden
werden. Auch aus dieser Tatsache heraus resultierten die Gegentreffer
Fünf (77., erneutes Eigentor), Sechs (78., Querpass in die Mitte) und
Sieben (90., Solo).
Dem Spielverlauf nach nahmen die Gäste aus
der Universitätsstadt im Anschluß sehr zu recht den Thüringer Pokal aus
den Händen der TFV-Vertreter in Empfang und ließen sich gebührend
feiern.
„Für uns war es trotz der Niederlage ein phantastischer
Tag. Im Finale zu stehen, erlebt man nicht jedes Jahr. Wir nehmen sehr
viel mit und wollen das nach Möglichkeit bald wieder erleben. Natürlich
gratulieren wir dem FF USV Jena II von ganzem Herzen zum Pokalsieg. Die
Mannschaft ist ein würdiger Sieger und hat auf unserem Sportplatz mit
ihrer Spielweise, ihrem vorbildlichen Verhalten sowie ihren ganz tollen
Fans einen mehr als positiven Eindruck hinterlassen. Jetzt erwarten wir
gespannt unser Los für den DFB-Pokal. " (Jens Wunderling)
Statistik zum Spiel :
Torfolge :
0:1 Julia Rößner (13.)
0:2 Anna Marie Krafczyk (25.)
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0:3 Elisa Trepschinski (57./ET)
0:4 Maxi Krug (68.)
0:5 Anne-Kathrin Schinkel (77./ET)
0:6 Maxi Krug (78.)
0:7 Laura Siegler (90.)
F. F. C. Gera :
Kremke - Scherl, Lautenschläger (60. Kliemank), Bludau (MK / 68. Schinkel), Werner, Stachon (46. Gruschwitz), Seiler, Förster, Mirke (79. Golomb), Hein, Trepschinski (ab 68. MK)
FF USV Jena II :
Kiontke - Rößner, Löser, Welke (46. Milde), Krug, Krys, Frank, von
Carlsburg (68. Siegler), Müller, Krafczyk (59. Bloch), Lehnard (68. Güther)
Zuschauer : 350
Schiedsrichter : Marcel Rauner (Burkersdorf - Harth Pöllnitz) - Michael Geiler, Janina Geiler