Im Achtelfinale um den Thüringer Landespokal erfüllte
der ZFC Meuselwitz standesgemäß seine Pflichtaufgabe mit einem 6:1-Sieg
beim Verbandsligisten SpVgg Geratal. Heimtrainer Tobias Huck und die
etwa 200 heimischen Zuschauer sahen in den ersten 20 Minuten beide Teams
ebenbürtig, weil nach Meinung des Trainers die Gastgeber „hinten ganz
gut standen, dann aber an ihre Grenzen gestoßen sind. Für ein besseres
Ergebnis an diesem Tag hätten die Meuselwitzer mitspielen müssen." Für
ZFC-Coach Marco Kämpfe erbrachte dieser Pokalvergleich gegen einen
Verbandsligisten zwar einen Pflichtsieg, aber er konnte sich erst nach
dem Führungstreffer der Heimelf über die Steigerung seines Teams mit den
sechs geschossenen Toren erfreuen. Im Vergleich zum RL-Geschehen habe
er ordentliche Ansätze beobachtet, jedoch auch noch einige Dinge
gesehen, an denen zukünftig weiter konzentriert gearbeitet werden
müsste, wenn es im Ligaalltag aufwärts gehen soll. Zu Spielbeginn
verzeichnete der ZFC zwar etwas Vorteile im Ballbesitz, aber die Heimelf
stand hinten noch sehr gut. M.Kotowskis kapitaler Fernschuss (11.)
sollte Signalwirkung haben, aber auch J.Torunarighas Flachschuss strich
knapp am Tor vorbei (25.). Ansonsten gab es zunächst kaum Torszenen zu
sehen. Als die Gastgeber ihre erste Ecke traten, gelang deren bisher
auffälligstem Torjäger in der Verbandsliga Thorwarth mit einem geradezu
mustergültigen Kopfball ins linke Toreck die überraschende 1:0-Führung
(28.). Sofort nach dem erneuten Anstoß setzte nach schönem Alleingang
F.Lubsch die Kugel an den linken Pfosten (29.), aber nur eine Minute
später lag das 2. Tor der Heimelf in der Luft. F.Müller bereinigte
allerdings selbst seine fehlerhafte Rückgabe zum eigenen Torhüter, ehe
der Ball über die Torlinie rollen konnte (30.). Als ein satter
Albert-Schuss von einem Abwehrbein zu J.Torunarigha prallte, schob er
sofort flach zum 1:1 ein (32.). Nach beherztem Eindringen in den
Strafraum wurde F.Lubsch an der Grundlinie gefoult und M.Starke
vollendete den Elfmeter sicher ins rechte obere Toreck (36.). Da der ZFC
bei der Balleroberung nun immer aggressiver vorging, konnte er seine
Spielüberlegenheit folgerichtig ausbauen. Nach konsequenter
Ballbehauptung schloss S.Albert mit hartem Schuss ab und Keeper
Trefflich gelang es nur den Ball ins Feld abzuwehren. Hier stand
J.Torunarigha im Torraum erneut goldrichtig und konnte freistehend zum
1:3 vollenden (40.). Bis zum Pausenpfiff von Steven Greif (Westhausen)
versuchten es S.Albert mit einem Freistoß (42.), R.Weinert aus der
Distanz (43.) und M.Starke mit einem Heber, der über den langen Pfosten
ging (45.), allerdings erfolglos.
Da die
Gastgeber immer mehr gefordert wurden, versuchte es deren Trainer Tobias
Huck nach der Pause mit zwei neuen Spielern, ohne das Übergewicht des
höherklassigen ZFC bremsen zu können. Zunächst aber verfehlte S.Albert
wieder nur knapp das Tor mit einem 20-Meter-Diagonalschuss (52.) und
F.Müller kam nicht mehr an einen gut platzierten Hildebrandt-Freistoß
heran (54.). Dann sollte sich der Versuch von Trainer Kämpfe mit der
Doppelspitze Torunarigha-Weiske zu spielen auszahlen, denn es belebte
den Vorwärtsgang. S.Weiske legte seinem Sturmkollegen auf und diesem
gelang das 1:4 mit seinem dritten Tagestreffer (58.). Der wenig
beschäftigte A.Naumann war bei einem Zusammenspiel von Thorwarth und
Keiner eher am Ball (60.). Dem sich nicht ergebenden SpVgg Geratal
gelang nun im Vorwärtsgang kaum noch eine gefährliche Aktion bis zum
ZFC-Strafraum. Ein Weiske-Heber (62.) und ein Versuch von M.Starke nach
straffem Boltze-Freistoß (64.) wurden jeweils abgeblockt und zur Ecke
gelenkt. Zwar konnte S.Weiske einnetzen, aber M.Starke stand beim
Anspiel im Abseits (66.). Der in der Offensive recht wirksame junge
Verteidiger F.Lubsch verzog bei einem Diagonalschuss nur wenig (68.).
Erst nach 72 Minuten setzte der eingewechselte Maleße zum ersten, aber
missglückten Torversuch in der zweiten Halbzeit für die Heimelf an. Bei
deutlichem Spielvorteil der Gästeelf konnte jeweils S.Weiske nach gutem
Zuspiel von Sturmkollegen J.Torunarigha auf 1:5 (76.) und 1:6 (81.)
erhöhen. Zunächst konnte er per Abstauber aus acht Meter einschieben und
als J.Torunarigha fast am Mittelkreis den Ball behauptete, konnten
beide dann frei vor Torhüter Trefflich auftauchen und überlegt
abschließen. Da der ZFC sein Pressing immer mehr in die Hälfte des
Gegners verlegt hatte und schnelle Balleroberung folgte, erhöhte sich
stetig der Druck auf die Gastgeber. Im Spielaufbau blieb aber auch der
ein oder andere wohlgemeinte Spielzug des ZFC unvollendet. So war es
dann auch R.Weinert nicht vergönnt (83.), obwohl er sich schon einige
Male versucht hatte, das Endergebnis noch nach oben zu schrauben.
Die
etwa 30 mitgereisten ZFC-Fans waren ob des klaren Sieges frohgelaunt
und wünschen sich eine weitere Steigerung ihres Teams im folgenden
Heimspiel gegen Hertha BSC II.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
1:0 David Thorwarth (28.)
1:1 Junior Torunarigha (32.)
1:2 Manuel Starke (36./FE)
1:3 Junior Torunarigha (39.)
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1:4 Junior Torunarigha (58.)
1:5 Sebastian Weiske (77.)
1:6 Sebastian Weiske (82.)
Spielvereinigung Geratal:
Trefflich - Behr, Dobrocki, Bärwinkel (46. Maleße), Wollenschläger (MK), Heyer, Keiner, Brandl (76. Seyffarth), Rinn, Thorwarth, Kumm (46. Yasin Ben Achour)
ZFC Meuselwitz:
Naumann - Lubsch, F. Müller (MK / 77. Luck), Kotowski, Weinert, Torunarigha, Hildebrandt, Starke (71. Vargas), Albert (57. Weiske), Banzé, Boltze
Zuschauer: 218 in Geschwenda
Schiedsrichter: Steven Greif (Westhausen)