Nach der 0:1 Heimniederlage in der Vorwoche gegen Meiningen zeigten sich
die Ohrataler Landesklassisten im Thüringenpokal der 2.Runde gut
erholt. Sie bezwangen den derzeit Tabellenvierten der Landesklasse
Staffel 2-Ost, FC Erfurt Nord völlig verdient mit 2:1 (1:0).
Von Anbeginn sahen die knapp 100 Zuschauer, was ein Pokalspiel so alles
zu bieten hat. Beide Mannschaften agierten überraschend früh äußerst
laufintensiv und führten ein schnelles und rassiges Spiel. Beide
standen sich während der Vorbereitungsperiode vor Saisonbeginn in
Gräfenhain gegenüber. Damals gewannen die Nordler mit 1:2. Bereits in
der fünften Spielminute eröffnete Januszek mit seiner Chance die
Führungsgelegenheit der Ohrataler, doch dessen Schuss strich knapp über
die Querlatte. Ohratal hatte optische Vorteile. In der zehnten Minute
drang Schulze in den Strafraum der Gegner ein, spielte den Ball vorbei
an Gästetorwart Schubert. Der sah sich keiner anderen Hilfe aus, als
Schulze zu legen. Den fälligen Elfmeter setzte aber Ohratal-Kapitän
Kiebert an den linken Pfosten. Auch Schulze scheiterte im Anschluss
zweimal am glänzenden Erfurter Keeper. Auf beiden Seiten wurde intensiv
gekämpft, sodass viele Nicklichkeiten nicht ausblieben. Nords beste
Gelegenheit in der 22. Minute vergab Wetzold, dessen Schuss per Freistoß
nur knapp das Frankenberger-Tor verfehlte. In der 25. Minute nach einem
Foul an Schuchardt rächte er sich mit einer Tätlichkeit, was
Schiedsrichter Riedel aus Zella Mehlis nach Hinweis seines Assistenten
Storch aus Trusetal folglich mit Roter Karte ahndete. Ohratal hatte mehr
vom Spiel, verpasste aber weitere Gelegenheiten in Führung zu gehen.
Ausgerechnet Ohratals Youngster Max Wildies erzielte mit seinen 17
Jahren mit einem herrlichen Tor in der 35.Minute die Führung, als er
mustergültig von Alexander Hill aufgelegt bekam.
Auch in der zweiten Halbzeit bekamen die Zuschauer von allem etwas ab,
auch wenn die spielerische Linie bei den Ohratalern etwas verloren ging.
Dafür stimmte der kämpferische Einsatz. Beide Teams agierten mit Härte,
wobei die Erfurter teilweise bis über die Grenzen des Erlaubten gingen.
Nord spielte aggressiv. FSV-Torwart Frankenberger wurde während eines
Zweikampfes mit Machts hart attackiert und fiel im Fünfmeterraum zu
Boden, was der Schiedsrichter zum Entrüsten der Zuschauer nur mit
Freistoß, aber nicht mit einer Karte ahndete. Wenig später konnte sich
Frankenberger gut erholt zweimal gegen Machts und Heinze behaupten. Aber
machtlos war er beim 1:1 in der 75. Minute. Ohratals Hill legte Erfurts
Heß im eigenen Strafraum, Folge Strafstoß. Wetzold verwandelte, wobei
Frankenberger mit den Fingerspitzen noch dran war, aber das Tor dennoch
nicht verhindern konnte. Ohratal danach mit der letzten Kraft des
Tüchtigen. Bereits vier Minuten später der erneute Führungstreffer.
Michael Dick hatte sich glänzend auf der linken Seite durchgesetzt und
drang in den Strafraum ein. Sein Abspiel sollte Schulze erreichen. Hätte
das auch, wenn nicht Steven Koch ins eigene Netz gehämmert hätte. Er
hatte einfach keine andere Chance. Bei zwei Gelegenheiten gegen Machts
verhinderte Keeper Frankenberger den erneuten Ausgleich. In der
90. Minute senste Robert Heß an der Mittellinie einen Ohrataler Spieler
nach einem schnellem Gegenstoß um, Folge: wieder „Rot".
Letztendlich spricht der Pokalrundensieg für die Thimm-Elf, in der sie
kämpferisch bei an die Grenzen gingen. Ohratal-Coach Jan Thimm war auch
zufrieden mit der Einstellung seines Teams, das ganz anders auftrat, als
bei der Heimniederlage gegen Meiningen. Nun hofft Ohratal auf das ganz
große Los wie Jena, Erfurt, Meuselwitz oder Nordhausen. Im Achtelfinale
des Thüringen-Pokals standen die Ohrataler auf jeden Fall noch nie.
Statistik zum Spiel:
Torfolge:
1:0 Max Wildies (35.)
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1:1 Stephan Wetzold (75./FE)
2:1 Steven Koch (78./Eigentor)
FSV 06 Ohratal:
Frankenberger - Zick, Hill, Schunke (59. Maternowski), Januszek (81. Baum), Dick, R. Schulze, May, Wildies, Kiebert (MK / 66. Sever), Blaschczok
SpG Erfurt Nord:
Schubert - Wetzold (MK), Schuchardt (25. RK), Andy Pham, Tam-Long Pham, Langenhahn (61. Bektic), Koch, Ehrich, Heinze, Heß (90. RK), Machts
Zuschauer: 100
Schiedsrichter: Lukas Riedel (Zella-Mehlis)