Christoph Walther bewahrt den VfR mit Siegtor vor einer Verlängerung
Zwei späte Tore in der Schlussphase genügen dem VfR Bad Lobenstein, die II. Hauptrunde im Landespokal zu erreichen. In einem, vor allem von den Gästen schwachen Spiel, entschied die höhere individuelle Klasse über Sieg oder Ausscheiden.
Der VfR startete jedoch stark. Martin Müllers schlitzohrig schnell ausgeführter Freistoß verfehlte den linken Pfosten nur um Millimeter (3.), wenig später war Denny Häßner Nutznießer eines abgewehrten Schusses von David Linke, den er aus 15 Metern Mittelstürmerposition in Tor der Stahlwerker drosch (8.). Doch, statt mit der Führung im Rücken auf eine frühe Entscheidung zu drängen, stellte die Mannschaft zunehmend das Fußball-Spielen ein und überließ den Gastgebern das Feld. Die Hausherren, in der Liga noch ohne Sieg und schon 10 Gegentreffern, nahmen diese Freiräume an und wurden immer stärker.
Nach 25 Minuten roch es schon nach dem Ausgleich, als Martin Müller-Sachs mit einem Flugkopfball aus 10 Metern den Ball nur knapp über die Latte setzte und der gleiche Spieler Steven Kessel vier Minuten später zu einer Glanztat zwang (29.). Auch nach 37 Minuten hieß das Duell Müller-Sachs gegen Kessel, welches der VfR-Keeper erneut stark für sich entschied. Haareraufen beim Stahl-Stürmer, denn nach 43 Minuten fehlte bei einem Seitfallzieher wieder nicht viel. Doch eine Minute später zeigte dann Toni Reichmann, wie es geht. Sein Abschluss zischte aus kurzer Entfernung direkt ins Dreiangel, unhaltbar ! (44.). Dieser fast "erbettelte" Ausgleich war in dieser Phase nicht nur überfällig, er war mehr als verdient.
Doch die Koseltaler zogen nach der Pause aus ihrem Auftritt zunächst keine Lehren. Kaum Entlastung nach vorn, und das Wenige wurde unkonzentriert abgegeben. Der nach 60 Minuten einsetzende, peitschende Regen gab der Qualität des Spieles nun noch seinen äußeren Rahmen. Nach 68 Minuten kam das erste Lebenszeichen vom VfR, als ein Walther-Schuss am langen Pfosten vorbei strich. Auf der Gegenseite nahmen zwei Koseltaler Ron Kowalleck in die Zange, unnötig, aber berechtigt der Elfmeterpfiff von Schiri Björn Schowtka (Jena). Martin Müller-Sachs verwandelte sicher vom Punkt (76.). Dieses Tor schien für die Gäste nun der Wecker gewesen zu sein. Wie mit Ansage war die Mannschaft wieder da, war in Bewegung und vorallem, bissig. Ein Eckball von Oliver Hölzel drückte Geburtstagskind Julien Munzer (er wurde am Freitag 26) im Nachsetzenüber die Linie (79.). Linke mit Volleyschuss (81.) und Walther aus 20 Metern (86.) standen dann kurz vor dem Siegtreffer. Den erspitzelte sich Christoph Walther eine Minute später, der die Flanke von Hölzel an den Innerpfosten setzte.
Auch wenn Trainer Heiko Becker die Mannschaft wegen Krankheit und Arbeit am Freitag Abend erneut auf mehreren Positionen umstellen musste, muss man mit mehr Einsatzbereitschaft und höherer Konzentration zu Werke gehen. Gegen Unterwellenborn reichte das noch, am Samstag gegen Jena-Zwätzen muss man mehr erwarten.
Torfolge:
0:1 Denny Häßner (8.)
1:1 Toni Reichmann (44.)
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2:1 Martin Müller-Sachs (76./FE)
2:2 Julien Munzer (79.)
2:3 Christoph Walther (87.)
SV Stahl Unterwellenborn:
Schlegel - P. Reichmann, Wolter, Rühr (MK), Benz, Schultheiß, Palmowski (86. Jahn), Müller-Sachs, T. Reichmann, M. Reichmann, Kowalleck
SpG Bad Lobenstein/Helmsgrün:
Kessel - Munzer, M. Wirth (MK), M. Müller (89. Hajcenko), Richter, Hölzel, Remmert, Häßner (46. Krasser), Kolb, Linke, Walther
Schiedsrichter: Dr. Björn Schowtka (Jena)