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Männer Thüringenliga

SV SCHOTT JENAer Glas vs. FC Einheit Rudolstadt
2 : 1

Unglückliche und unverdiente Niederlage der Einheit

Nach Anschluss lag der Ausgleich in der Luft

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)


Natürlich kann man als Sieger leichter Komplimente an den Kontrahenten verteilen. Aber es war wohl die ehrliche Auffassung von Bernd Lindrath, der seinen aus privaten Gründen fehlenden Chefcoach Wolfgang Schakau vertrat, als er von ganz starken Rudolstädtern sprach. „Sie haben sehr gut nach vorn gespielt, waren kombinations- und ballsicher“, fügte er hinzu. Thomas Giering machte sich indes zum Sprecher seiner beiden anderen Trainerkollegen und wurde noch deutlicher: „Leider hat heute nicht die bessere Mannschaft wenigstens einen Punkt geholt.“


Sein Team, zunächst mit dem böigen Wind im Rücken, dachte von Beginn an beim bis dato zuhause noch ungeschlagenen SV SCHOTT nicht daran, sich einzuigeln. Vor allem über die rechte Seite, auf der im Wechsel Richter und Gerlach auftauchten, ging oft die Post ab. Doch nicht nur Giering bemängelte hinterher, dass leider Aufwand und Nutzen in keinem gescheiten Verhältnis standen. Die meisten Eingaben fanden nicht den Adressaten beim FC Einheit. So konnte die stellungssichere Jenaer Abwehr immer wieder klären und ihr Schlussmann Just musste eigentlich bis zum Wechsel keinen richtigen schwierigen Ball parieren. Auch Gegenüber Müller verlebte einen vergleichsweise ruhigen Tag, sieht man einmal von einer Aktion Kaisers ab, die aber wohl eher zufälliger Natur war (15.). Doch der dynamische Mittelfeldspieler beim Gastgeber war am, schaut man sich den Spielfilm bis dahin an, überraschenden Führungstreffer maßgeblich beteiligt. Sein Schuss aus 16 Metern wäre allerdings nie ins Tor gegangen, wenn der trotz dieses Missgeschicks sehr gute Wachsmuth ihm nicht die entscheidende Richtungsänderung gegeben hätte (32.). Jena, ob der Führung nun etwas sicherer, ließ außer fünf Ecken für die Heidecksburgstädter bis zum Kabinengang nichts weiter zu.


Aber die Gäste gaben sich nicht geschlagen und begannen den zweiten Durchgang in einer sehr tempostarken, von vielen Zweikämpfen geprägten und recht emotionalen, landesligawürdigen Auseinandersetzung mit neuem Mut und einem verheißungsvollen Schuss von Wiegand, an diesem Nachmittag in einer ausgeglichen auftretenden Einheit-Formation der herausragende Akteur, der nur knapp am Pfosten vorbei strich (58.). Wie man aus wenigen Chancen etwas macht, zeigten die Platzherren. Nach einer Ecke fühlte sich niemand für M. Sobek, der unbedrängt aus sechs Metern einköpfen konnte, zuständig (61.). Doch schon fünf Minuten darauf war die Partie wieder offen. Seibel, diesmal mit Routinier Metsch als Sturmpartner, scheiterte zunächst nach einem der zahlreichen gelungenen Angriffe per Kopf an Just, bugsierte das Leder aber im Nachsetzen über die Linie (66.). Nun gingen die Giering-Mannen zur totalen Offensive über, brachten für Defensivmann Gerlach Angreifer Gäbler und setzten die Glaswerker unter Druck. Jetzt spielten sich im Strafraum der Einheimischen turbulente Szenen im Minutentakt ab. Pech hatte Seibel, der zwei Mal aus bester Position verzog (71., 73.). Gegen die nun oft entblößte Hintermannschaft der Einheit besaß der SV kurz vor dem Ende die Chance, alles zu entscheiden. Aber Müller machte diese Chance mit seiner besten Abwehrtat zunichte (88.).

Jena überstand auch die Nachspielzeit unbeschadet und feierte im 14. Spiel den fünften Sieg. „Uns fehlt manchmal die Abgeklärtheit, aber ich kann der Truppe für ihr kämpferisches Auftreten und auch die spielerische Leistung keine Vorwürfe machen“, gewann ein zwar ob der Niederlage enttäuschter FC-Übungsleiter dem Nachmittag im Ernst-Ebbe-Sportfeld noch einige positive Züge ab. Und auch Manager Norbert Oertel sah keinen Grund, die Mannschaft zu kritisieren. Sie sei auf dem richtigen Weg, selbst wenn sie heute unglücklich und wohl auch unverdient verloren habe, stärkte er dem Trainerstab und den vielen jungen Spielern den Rücken.



Die Statistik:


SV SCHOTT: Just, Schakau, Berger, Krause, Kaiser, M. Sobek, Bengs, Henning, Schulz (71. Sawitzkij) Urbansky, R. Sobek (16. Ulrich).


FC Einheit: Müller, Gerlach (75. Gäbler), Wachsmuth, Lorenz, Rudolph, Richter (87. Hofmann), Wiegand, Walther, Köllner (55. Woitzat), Metsch, Seibel.


Torfolge: 1:0 Kaiser (32.), 2:0 M. Sobek (61.), 2:1 Seibel (65.).

Schiedsrichter: Kruse (Hundeshagen)
Zuschauer: 100


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