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Männer Thüringenliga

FC Einheit Rudolstadt vs. SV Germania Ilmenau
2 : 0

Spielwitz, Dynamik und taktische Disziplin als Grundlagen für Erfolg

Verdienter Heimsieg/Hiersche als doppelter Torschütze/Überzeugender Gastgeber

Spielbericht von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)


Warum der FC Einheit die stolze Serie des SV Germania von sechs ungeschlagenen Spielen in Folge beendete, konnte sich der Verfasser auch aus der Addition der Analysen beider Trainer erschließen. „Wir haben beim völlig verdienten Sieg spielerisch eine gute Vorstellung geboten und mit hoher taktischer Disziplin kaum Chancen des Gegners zugelassen“, resümierte Einheit-Coach Thomas Giering. „Die Rudolstädter waren einfach aggressiver und dynamischer und haben über die gesamte Distanz die bessere Einstellung gezeigt“, bedachte Ilmenaus Trainer Wieland Kühn den FC Einheit gleichfalls mit Lob. Seine Mannschaft habe sich davon beeindrucken lassen, fügte der Ex-Oberligaspieler hinzu.


Angesichts der beeindruckenden Bilanz der Gäste setzten die Hausherren zunächst nicht auf bedingungslose Offensive. Zuerst sollte die Null stehen. Dennoch hatten sie in der Anfangsphase durch Hiersche (4., 10.) in zwei Fällen hochkarätige Chancen, die eigentlich die Führung für Rudolstadt hätte bedeuten müssen. Ein mutiger Direktschuss von Wiegand (14.) wurde danach nicht zum Tor des Jahres, sondern landete im benachbarten Schrebergarten. Und als Walther bei seinem Freistoß genauer Maß nahm, hechtete D. Schmidt II die Kugel aus dem Winkel (27.)


Den Gelegenheiten der Heidecksburgstädter hatte der SV nur die Aktionen von Dobrocki (9.) und T. Huck (20.) entgegenzusetzen. Schon in dieser Phase bestritten die Einheimischen die Zweikämpfe energischer, wirkten lauffreudiger und variabler in der Spielgestaltung. Auch in der Luft besaßen sie die Hoheit. Die Ilmenauer Deckung wirkte anfällig und manchmal, besonders im zweiten Durchgang, auch etwas leichtsinnig. Das nutzten die Platzherren nach 39 Minuten mit einem blitzschnellen Angriff, bei dem der erneut überzeugende, äußerst lauffreudige Seibel seinen nicht minder starken Sturmpartner Hiersche fand. Der bugsierte die Kugel mit Überlegung aus sechs Metern ins Netz.


Mit Wiederbeginn deuteten die Einheit-Kicker an, dass sie möglichst rasch die Vorentscheidung erzwingen wollten. Aber gefährliche Schüsse von Hiersche (46., 48.) und Seibel (58.) fanden nicht den Weg ins Tor. Einmal stockte aber auch den Rudolstädter Anhängern der Atem, als May nach einer Ecke zum Kopfball kam und Woitzat seinerseits mit demselben Körperteil im letzten Moment klärte (61.). Wenig später dann doch das 2:0. Richter erkämpfte sich das Leder gegen den allzu unvorsichtigen Wettengel an der Grundlinie, servierte den Ball maßgerecht zu Hiersche, der sich diese Möglichkeit nicht entgehen ließ (68.). Damit war die faire Partie, in der der umsichtige Erfurter Unparteiische bei den beiden einzigen strittigen Aktionen – der Schwalbe von May (65.) und dem Zweikampf gegen Seibel (82.) – in Kooperation mit seinen aufmerksamen Assistenten wohl jeweils richtig entschied, für die weiter konzentrierten Heidecksburgstädter gelaufen.


Ilmenau versuchte zwar der Begegnung noch eine Wende zu gehen, aber außer einem Schuss von Baranowski, der ebenso wie sein junger Angriffskollege Jüngling blass blieb, an den Außenpfosten (88.), passierte trotz einiger Ecken und hoher Eingaben nichts Aufregendes im Strafraum des FC Einheit. Auf der Gegenseite waren aber sogar noch Tore möglich, aber Walther jagte das Leder aus kurzer Distanz in die Wolken (74.). Kurz zuvor versiebte auch Wiegand, neben dem Sturmduo Hiersche/Seibel und dem kompromisslosen Abwehrchef Wachsmuth, der zudem viele genau getimte Pässe schlug, in einer ohne Schwachpunkt spielende Einheit-Vertretung noch ein wenig herausragend, eine verheißungsvolle Chance (70.).



Germania fand nicht ins Spiel!

Spielbericht von John Schmidt (Ilmenau)

Für die Ilmenauer verlief der Rückrundenstart nicht wie gewollt. Nach dem recht erfolgrei­chen Abschneiden in der Hinrunde liebäugelte die Mannschaft nach dem torlosen Remis zum Auftakt des Spieljahres im Hammergrund auch dieses Mal mit einem Punktgewinn.

Zumin­dest eine halbe Stunde lang bot sie den Hausherren Paroli und sicher wäre das Spiel anders verlaufen, wenn gleich zu Beginn Dan Dobrocki den Rückpass von Michael Jüngling nicht knapp neben den linken Pfosten ins Aus gesetzt, sondern getroffen hätte. Aber im Gegenzug hatte Steven Hiersche auch eine Riesengelegenheit. Er schoss den Ball aus Nahdistanz über das Tor. Und diesen Hiersche hatte die Germaniaabwehr nie so richtig im Griff. Die Ilme­nau­er Abwehr leistete sich zu Fehler, im Mittelfeld wurden zu viele Bälle verloren und nach vorn in der Spitze wartete der fleißig bemühte Jörg Baranowski vergebens auf gelungene Anspiele. Die fehlenden Helge Alexy und Nico Kiehn wurden schmerzlich vermisst.

Die Gastgeber rissen zwar auch keine Bäume aus, zeigten sich im Rückraum auch anfällig, waren aber im Spiel nach vorn aggressiver. So gab es eigentlich bis zur Führungstor der Rudolstädter nur wenig Höhepunkte. Christian May köpfte nach einer Ecke den Ball an die Querlatte. Das Spiel war aber vorher schon durch den gut amtierenden Sven Eichler wegen Torwartbe­hinde­rung unterbrochen worden .

Auf der Gegenseite wehrte Daniel Schmidt II einen Freistoßball von Hiersche zur Ecke ab. Danach bauten die Gastgeber zeitweise eine Druckphase auf, die mit dem Führungstor endete. Der Ball war von rechts auf den linken Flügel geschlagen und von dort den innen lauernden Hiersche serviert worden. Der lenkte den Ball am chancenlosen Ilmenauer Keeper vorbei in die rechte Torecke. Nach Wiederbeginn bemühten sich die Gäste um den Ausgleich, erreichten aber kaum Angriffswirkung, weil zu viele Bälle im Mittelfeld verloren wurden.

Nach einem weiteren Eckball köpfte Peter Wettengel den auf der Linie des Rudolstädter Tores postierten Christian Gerlach an, der den Ausgleich verhinderte. Die Aktio­nen der Hausherren wurden zügiger vorgetragen und brachten Germania in Schwierigkeiten. Das 2:0 war Ausdruck dafür. Nach einem Angriff des FC über rechts spielte Wettengel den Ball zu kurz zur Seite und Jan Richter vor die Füße. Der hob den Ball nach innen und Hier­sche köpfte diesen ins leere Tor. Jürgen Walther hätte danach den Ilmenauern die letzte Hoff­nung nehmen können. Er schoss aber den Ball nach einer Freistoßvorlage aus einer Entfer­nung von drei Metern über den Balken.

Die Gäste gaben nicht auf.
Sie versuchten in den ver­bleibenden Minuten noch eine Ergebniskorrektur zu erreichen, scheiterten teilweise aber an ihren eigenen Schwächen. Baranowski traf in der Nachspielzeit den linken Pfosten. Ilmenaus Trainer Wie­land Kühn bemängelte nach dem Spiel die kämpferische Einstellung seiner Mann­schaft: Wir sind durch selbstverschuldete Fehler und nicht durch die Stärke des Gegners in Rückstand ge­raten. Daraus das Spiel zu gestalten, den nötigen Druck aufzubauen, dazu waren wir nicht in der Lage. Wir haben zu eigennützig gespielt und waren zu sehr auf das Ego fi­xiert. Jeder wollte zwar, aber jeder für sich und das trägt in einer Mannschaftssportart nicht. Daran haben wir zu arbeiten.


FC Einheit: Müller, Gerlach, Wachsmuth, Hiersche (83. Thiele), Rudolph, Woizat (88.

Hoff­­mann), Seibel (88. Köllner), Walther, Metsch, Richter, Wiegand.


Germania: Schmidt II, Schmidt I, Huck, Heinrich, May, Grabe, Dobrocki, Wettengel

(74. Zachert), Greßler (66. Scheffler), Baranowski, Jüngling.


Schieri: Sven Eichler, Erfurt.

Zuschauer: 240

Tore: 1:0/2:0 Hiersche (39./69.).


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