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Männer Thüringenliga

FC Einheit Rudolstadt vs. FSV Wacker 03 Gotha
0 : 3

Was war da bloß im Pausengetränk beim Gastgeber?

Rudolstädter binnen fünf Minuten weg vom Fenster

von Hartmut Gerlach (Rudolstadt)


Welchen Inhalt wohl das Pausengetränk beim FC Einheit hatte, war die nicht ganz ernsthafte Frage, die sich die Einheit-Anhänger auf dem Nachhauseweg stellten. Denn für die Tatsache, dass die Hausherren die ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff komplett verschliefen, fiel den Fans keine andere Antwort ein. Mit zwei Toren von Stanoev (46.) und Scheidler (50.) stellten die Gothaer binnen fünf Minuten nach dem Kabinengang die Weichen für den am Ende deutlichen Auswärtssieg.


Nach dem sah es allerdings in der ersten Periode nicht aus. In einer temposcharfen und durchaus gutklassigen Begegnung zweier Teams, die auf die spielerische Schiene setzten – das meinte jedenfalls der routinierte Schiedsrichter-Assistent Ronald Kropp (Jena), der als Vergleich die Partie Steinach gegen Schmölln nannte – neutralisierten sich die Kontrahenten im ersten Abschnitt. Probleme kamen auf die Keeper nur bei Standards zu. Ex-Profi Schönberg, der allerdings einige Anläufe für letztlich gefährliche Versuche benötigte, war zumeist für den FSV am ruhenden Objekt zu finden.

Auf der Gegenseite schnippelte Walther in der Regel die Bälle in den Strafraum. Eine richtig klare Möglichkeit war jedoch nur einmal dabei, als Spangenberg, dessen Tor zuvor wegen Stoßens vom aufmerksamen Unparteiischen aberkannt wurde (21.), das Leder an den Pfosten setzte, von dem aus es an der Torlinie entlang kullerte (44.). Beim FC Einheit waren Richter (1.), Walther (26., 45.) und Metsch (31.) an notierenswerten Aktionen beteiligt.

Schon der erste Angriff, keineswegs torgefährlich, führte nach dem Seitentausch zur Wacker-Führung. Wachsmuth, eigentlich ein Garant für kompromissloses Agieren in der Deckung, versäumte es, das Streitobjekt ohne Schönheitspreis auf die Tribüne zu befördern. Stanoev, sonst blass, roch den Braten, setzte nach und bugsierte den Ball ins FC-Gehäuse. Unmittelbar darauf vertändelte der Ex-Rudolstädter das Leder, völlig freigespielt, allerdings. Doch das entscheidende Tor Nummer zwei sollte rasch folgen, Gleich zwei Einheitler ließen Scheidler am Strafraumeck gewähren, griffen nur halbherzig an und gestatten dem jungen Mann einen gefühlvollen Kunstschuss, der sich im Eck senkte (50.). Zwar war Rudolstadt geschockt, gab sich jedoch nicht auf. Braunschweig (53.) platzierte einen Kopfball zu schwach (53.), Kurz danach reagierte er zu spät, als Wacker-Schlussmann Behnke den Ball fallen ließ (55.). Dazwischen lag aber ein weiterer „Riese“ durch Stanoev (54.).

Die „Kuh war für den Gast endgültig vom Eis“, als Lux, der ebenso wie sein Gegenspieler wenig später Glück hatte, dass seine Grätsche mit Anlauf Richtung Rudolstädter ins Leere ging, einen mustergültigen Konter über Pufe erfolgreich abschloss (67.). Unmittelbar zuvor besaßen aber die Heidecksburgstädter die Chance zum Anschluss. Aber niemand fand sich, der das Objekt der Begierde aus kurzer Distanz über die Linie trat.

Danach war die Partie natürlich entschieden und die Einheimischen liefen Gefahr, sogar noch höher zu unterliegen. Was Scheidler, Grund und Pufe gegen nun oft völlig offene Platzherren für Gelegenheiten vergaben, hätte den Gästecoach bei einem anderen Spielstand sicher mächtig in Rage gebracht. So nahm Holger Bühner die Sache wenig tragisch und zeigte sich beim Talk hinterher höchst zufrieden. „Mich freut, dass wir viel engagierter als zuletzt auftraten und nach einer Saison, die bislang nicht so gut lief, einen wichtigen Auswärtsdreier holten. Wenn man sich unsere Chancen ansieht, dann geht das Ergebnis völlig in Ordnung.“


Für Thomas Giering, Trainer der Grün-Gelben, war es bitter, dass seine Elf die Begegnung, die eigentlich auf ein 0:0 hinausgelaufen sei, innerhalb fünf Minuten aus der Hand gab. „Wie schon in Heiligenstadt trugen wir durch Fehler zu den Gegentoren maßgeblich bei. Dabei hatten wir auf konsequentes Deckungsverhalten unter der Woche wiederholt hingewiesen“, bilanzierte er enttäuscht.


Homepage FC Einheit Rudolstadt



FC Einheit Rudolstadt:

Gentzel, Gerlach, Wachsmuth, Lorenz, Rudolph (81. Gäbler) Wiegand, Richter (60. Seibel), Metsch, Walther, Braunschweig, Woitzat (73. Hofmann).


FSV Wacker Gotha:

Behnke, Busse, Ertmer, Skibbe, Schönberg, Stanoev (65. Pufe), Grund, Scheidler, Lux (82. Bonsack), Staude, Spangenberg (GRK/76.).


Torfolge: 0:1 Stanoev (46.), 0:2 Scheidler (50.), 0:3 Lux (67.)


Schiedsrichter: Dr. Bräutigam (Jena), Zuschauer: 150



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