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Männer Thüringenliga

1. SC 1911 Heiligenstadt vs. FC Einheit Rudolstadt
4 : 0

FC Einheit diesmal mit Mix aus Unkonzentriertheit, individuellen Fehlern und Abschlussschwäche

FC Einheit: Ergebnis täuscht über Spielverlauf/Rot für Torhüter Müller macht Lorenz zum Keeper

 

Wer das Match nicht gesehen hat und nur das Resultat hört, der muss annehmen, dass die Eichsfelder den Gast von dem durch den starken Regen schwer zu bespielenden Platz gefegt hätten. Aber das war nicht der Fall. Vielmehr führte ein Mix aus Unkonzentriertheit, individuellen Fehlern und Abschlussschwäche zur hohen Niederlage.

 

Einheit-Coach Thomas Giering war dementsprechend „angefressen“. „Die harmlosen Heiligenstädter hatten praktisch in der ersten Halbzeit keine richtige Chance, sind aber mit einem 2:0 in die Kabine gegangen“, verstand der Trainer die Fußballwelt nicht mehr. Dass sein Gegenüber auf der Trainerbank, Matthias Fütterer, die Worte wählte, die Tore seien zu psychologisch günstigen Momenten gefallen , drückt die Sachlage wohl nur etwas diplomatischer aus.

 

Dabei hatten die Verantwortlichen auf Seiten der Saalestädter ihre Schäfchen zunächst auf kompakte Defensivarbeit eingeschworen und erwartet, dass dies so wie gegen Gera funktionieren würde. Fast 20 Minuten ging das Konzept auch auf und die Kontrahenten neutralisierten sich im Mittelfeld. Wobei schon da nicht zu übersehen war, dass die Stammkräfte Wiegand (Urlaub), Seibel (krank) und Hiersche (verletzt) Lücken hinterließen. Eine gefährliche Eingabe Richters, die der 1. SC im letzten Moment noch aus der Gefahrenzone bugsierte (7.), und ein Freistoß von Papst an den Außenpfosten (14.) waren die einzigen Aufreger der Anfangsperiode.

 

Doch nach 22 Minuten lag das Leder erstmals im Müller-Gehäuse. Bei einem Freistoß stand Gerlach, angeschlagen in die Partie gegangen und nicht im Vollbesitz der Kräfte, nicht an Möhlhenrich, ließ diesen ungehindert das Leder mit dem Kopf abtropfen und schon flog das Streitobjekt aus acht Metern als Aufsetzer in die Maschen (22.). Diese Führung verunsicherte die Heidecksburgstädter, die zehn Minuten nicht Vernünftiges zustande brachten. Doch ein zweites Tor für die Hausherren deutete sich da keineswegs an. Aber es sollte nach 32 Minuten fallen. Lubojanski setzte sich gegen zwei Rudolstädter durch und zog aus 18 Metern ab. Den Schuss in die Kategorie „unhaltbar“ einzustufen, würde dem erfolgreichen Absender, dem das natürlich völlig egal ist, allerdings zuviel Ehre antun.

 

Ein Knackpunkt in einer trotz der Bodenverhältnisse anständig geführten Partie, die in Referee Kluck (Effelder) einen umsichtigen Schiedsrichter hatte, der die meisten Zweikämpfe richtig beurteilte, war wohl die Szene in Spielminute 58. Da spielte Woitzat Walther sehr gut frei, Doch der Kunstschütze des letzten Samstags jagte den Ball aus zehn Metern mit seinem schwächeren Fuß knapp vorbei. Kurz zuvor hatte Werner bei einem Kopfball aber auch eine Möglichkeit. Er traf jedoch nur die Oberkante der Latte (57.).

 

Eine weitere entscheidende Szene sollte wenig später folgen. Bei einem Konter verließ Schlussmann Müller seinen Strafraum und spielte das Leder außerhalb mit der Hand. „Das war eigentlich nicht nötig, der Ball wäre ins Aus gegangen“, befand selbst der Unparteiische hinterher. Doch dem blieb kein Ermessensspielraum. Der rote Karton für Müller war die logische Folge (61.). Abwehrchef Lorenz zog sich den Torwartpullover an und wurde beim sich anschließenden Papst-Freistoß aus 18 Metern kalt erwischt (63.). Damit waren die Messen für die Heidecksburgstädter gelesen. „Erst jetzt hatten wir die nötige Sicherheit, die selbst nach dem 2:0 noch nicht vorhanden war“, bekannte Fütterer freimütig.

 

Dennoch ließen Grün-Gelben nichts unversucht, selbst in Unterzahl. an einer Verbesserung des Ergebnisses zu arbeiten. Aber nun zeigte sich die Fehlerquelle Nummer drei, die Abschlussschwäche, bei Chancen von Walther (76.), Woitzat (80.), Metsch (82.) und Gäbler (83.). Doch da stand es schon 4:0 für die Fütterer-Truppe. Ein Schuss von Möhlhenrich wäre wohl auch für den etatmäßigen Einheit-Schlussmann kaum erreichbar gewesen (75.). In den letzten Minuten zeigte Lorenz seine Veranlagung zwischen den Pfosten. Obwohl hier noch Treffer für Heiligenstadt möglich war, sprach ihr Übungsleiter am Ende vom nötigen Glück, das man gehabt habe, und auch davon, dass der Sieg zu hoch ausgefallen sei. Ein Trost für die 150 Kilometer lange Heimfahrt der enttäuschten Gäste samt Anhang war dies aber sicher nicht.

 

Die Statistik:

1. SC 1911 Heiligenstadt: Hottenrott, Eib, Siebert, Kruse (69. Apel), Papst, Deppe, Werner (69. Ständer), Wehr, Orschel, Möhlhenrich, Lubojanski (79. Grimm).

FC Einheit:Müller (RK/61.), Lorenz, Gerlach (55. Gäbler), Wachsmuth, Rudolph, Thiele (76. Langhammer), Metsch, Walther, Braunschweig (67. Hoffmann), Richter, Woitzat.

Torfolge: 1:0 Möhlhenrich (22.), 2:0 Lubojanski (32.), 3:0 Papst (63.), 4:0 Möhlhenrich (75.)

Schiedsrichter: Kluck (Effelder), Zuschauer: 105

 

Hartmut Gerlach



Drösis Sportstudio



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