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Thüringenliga 06/07

1.FC Sonneberg 2004 vs. SV Blau-Weiß Niederpöllnitz
3 : 1

SC: Bohnenstengel, Michel, Bernschneider, Wild, D. Motschmann, St. Motschmann (71. GRK), Röhr, Kaiser, Fischer, Hessler (68. Brückner), Morina.

BW: Weißgärber, Thom, Pohle (GK), Oertel (GK), Dennler, Behling, Wolfersdorf, Lemke, Daburger, Schwikowski, Fischer (76. Wagner).

 

Schiri: Leitschuh (Barchfeld). Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Kaiser (25.), 2:0 St. Motschmann (33.), 2:1 Oertel (61.), 3:1 Morina (77.)

 

Trainer Hermannstädter blieb in seinem letzten Spiel für BW nichts erspart: Gelbsperre (Peters), Job (Eichelberger), Verletzung (Böttger) und humoristisch anmutende Absagen diverser Ergänzungsspieler. So wartete er mit einigen Überraschungen auf. Dennler wurde zum Libero befördert, Wolfersdorf und Fischer wechselseitig zum Manndecker, Pohle durfte wie schon gegen Geisa sich im Mittelfeld austoben. Aber auch Sonneberg mit einigen Sorgen, auf der Bank nur der 19jährige Brückner und um das Formular nicht ganz so traurig wie bei Niederpöllnitz aussehen zu lassen Horn, allerdings ohne Einsatzchance.

Die Partie der Absteiger bot zunächst den wenigen Zuschauern all das, was man von so einer Partie erwarten durfte: Langeweile, kaum bis keine Chancen, Neutralisation in allen Spielgegenden und dazu einen Platz, der bei allem Respekt kaum Bezirksliganiveau aufwies. Außer Schüssen von Wolfersdorf und Oertel (9., 16.), einem Durchbruch von Morina, den Weißgärber beendet (6.) und einem Kopfball Lemkes nach Pohle-Freistoß (19.) kaum erregende Momente. Erst in der 22. Minute kam Bewegung in die dahindösenden Zuschauer. St. Motschmann hatte sich auf rechts gegen Dennler durchgetankt und den Ball flach nach innen gebracht. Dort turtelte Morina herum und vergeigte zum Entsetzen seiner Mitspieler aus Nahdistanz. 3 Minuten später das 1:0: Einen Freistoß vom agilen St.Motschmann drückt Kaiser am langen Pfosten ohne Bedrängnis über die Linie. Niederpöllnitz wehrte sich kurzzeitig. Behlings tollen Freistoß hält Bohnenstengel und der Keeper ist auch beim Nachschuss von Lemke zur Stelle (30.). In einer Art plötzlicher Tiefschlaf versanken gleich danach Wolfersdorf und Fischer. Frei nach dem Motto: „Nimm du ihn nicht, ich hab ihn auch nicht“ bugsierte Wolfersdorf St. Motschmann den Ball in den Lauf, der bedankt sich mit dem 2:0 (33.). Pohle hätte ja noch mal Hoffnung bringen können, kommt aber trotz leerem Tor und zurecht liegendem Ball nichht dazu, beides erfolgreich zu nutzen (38.).



Jacob Fischer scheitert vom Punk. Bohnenstengel hält.


Niederpöllnitz gefrustet. Bis auf Thom, der seit der Beförderung zum Kapitän hervorragend spielt, Behling, Pohle und Dennler war beim Rest Sonneberg zum lockeren Betriebsausflug verkommen. In der Kabine ertönten dann auch klare Worte, wie Alibifußball
, Ehre im Leib, kein Wille, kein Zweikampfverhalten, Schönrederei …




Den Gästen dröhnten wohl noch die Ohren, als der gute Schiri Leitschuh (er kann ja nichts für die Regelunkenntnis seines 2. Assistenten, der viermal klares Abseits winkte – leider zur unpassenden Situation) die zweite Halbzeit anpfiff. Von nun an hatte Niederpöllnitz die Regie übernommen. Behling und Pohle hielten im Mittelfeld die Fäden zusammen, Wolfersdorf schmiss sich in jeden Zweikampf, auch Fischer und Daburger mit klaren Steigerungen. Torhüter Bohnenstengel sah angesichts der Daueroffensive das Unheil wohl auf sich zukommen: „Wir betteln. Keine Ordnung mehr.“ Nee, die war in der FC-Kabine geblieben. Chancen quasi im Minutentakt für Niederpöllnitz – zumindest bis Minute 65. Die größte holte Fischer heraus, den Bohnenstengel im Strafraum zu Boden zerrte und wegen dieser griechisch-römischen Einlage mit Foulstrafstoß bestraft wurde. Und während sich die Gäste zurechtruckelten, um den Schützen zu bestimmen, hatte sich der Gefoulte selbst das Leder genommen und den Elfmeter vergeben, Bohnenstengel hält den Schuss, ist auch in der folgenden Aktion gegen Pohle erfolgreich (50.). Nachdem Fischer auch die nächste Chance vergeben hatte (58.), gelang den  Gästen endlich der verdiente Anschlusstreffer. Eine Lemke-Flanke hatte Oertel gegen die Laufrichtung des Torwächters geköpft (59.).

Sonneberg nur noch sporadisch vor dem Gehäuse Weißgärbers. Aber das reichte erst mal aus, um den alten Abstand wieder herzustellen. Nachdem der o.g. Assistent seine nächste Abseits-Fehlentscheidung gefällt hatte, ging die Post ab und nach 2 Stationen hielt Morina in der Mitte den Fuß hin – 3:1 (77.). Da waren die Hausherren nur noch zu Zehnt, weil St. Motschmann mit Zeigefinger und Stirn zu deutlich gegenüber Schiri Leitschuh hantiert hatte. Trotzdem kam der FC Sonneberg in der Schlussphase noch zu zwei verheißungsvollen Möglichkeiten, die genau wie die Großchance von Daburger kläglich vergeben wurden.

Von einem „Spiegelbild der Saisonsprach Sebastian Pohle zum Schluss, „hinten Fehler und vor kein Tor gemacht“. Recht hatte er.



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