FC Carl Zeiss Jena hält Bayern lange in Schach – späte Niederlage

FC Carl Zeiss Jena vs. FC Bayern München 0:1 (0:0)

Es war ein Abend wie aus einem Fußballroman: Die Bundesliga-Frauen des FC Carl Zeiss Jena lieferten dem FC Bayern München ein Duell auf Augenhöhe – und mussten sich am Ende doch geschlagen geben. 0:1 hieß es am Schluss gegen den frischgebackenen Doublesieger. Doch was bleibt, ist Stolz. Und eine Rekordkulisse.

Bereits vor dem Anpfiff brodelte das Ernst-Abbe-Sportfeld. 2.729 Zuschauer sorgten für eine würdige Kulisse zum letzten Heimspiel der Saison. Die Gäste aus München, mit Meisterschale und Pokal im Gepäck, reisten als haushoher Favorit an – doch Jena hielt mit Herz und Disziplin dagegen.

Die erste Halbzeit: Bayern dominant, aber nicht zwingend. Jena verteidigte tief, lauerte auf Umschaltmomente. Die erste brenzlige Szene entschärfte El Sherif im Tor der Gastgeberinnen mit sicherem Stellungsspiel. Auf der Gegenseite sorgten Reuter und Gentile für gelegentliche Entlastung. Tore? Fehlanzeige – zur Pause stand es 0:0.

In Hälfte zwei wurde der Druck der Gäste stärker. Trainer Alexander Straus brachte frische Kräfte. Jena stellte sich mutig entgegen, kämpfte, blockte, rannte. Als alles auf ein Remis deutete, schlug Bayern zu. In Minute 88 drückte Franziska Ulbrich den Ball nach einer Ecke über die Linie – 0:1. Bitter.

Trotz der späten Entscheidung blieb der Beifall nicht aus. Das Publikum feierte die FCC-Frauen wie Siegerinnen. Denn sie boten eine leidenschaftliche, taktisch kluge Leistung gegen die nationale Übermacht.

Für Jena endete das Heimspieljahr mit erhobenem Haupt. Gegen den FC Bayern stand man so dicht vor einem Punktgewinn wie selten zuvor. Der Blick geht nach vorn. Mit dieser Leistung, dieser Moral und diesem Publikum ist der Weg klar: weiter zusammen, weiter nach vorn.

Aufstellung FCC:
El Sherif – Heuschkel, Ihlenburg, Sträßer – Bonsu (90.+2 Metzner), Julevic, Gaißer (90.+2 Woldmann), Gora – Gentile (58. Birkholz), Jaron (58. Reske), Reuter (90.+2 Beyer)

Torschützin: 0:1 Ulbrich (88.)

Zuschauer: 2.729