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Männer Thüringenpokal

FSV Grün-Weiß Stadtroda vs. SpG Westvororte/JFC Gera
1 : 2
Spielort: Kunstrasen

Novum im Pokal: TSV in Unterzahl weiter

A-Junioren-Spieler Florian Graupner wird zum Matchwinner

FSV Grün-Weiß Stadtroda vs. SpG Westvororte/JFC Gera 1:2 (0:1)


Spielbericht von Facebook TSV Gera-Westvororte

text Noch nie konnte man in Stadtroda gewinnen. Noch nie kam man im Thüringer Landespokal eine Runde weiter. Und in dieser Saison konnte das Team von Trainer Schäfer auswärts auch noch nicht zählbares holen. Unter diesen Aspekten wurde der Bock heute in dreifacher Hinsicht umgestoßen. Umso wohlwollender fällt auch das Fazit unseres Trainers, welches wir heute gleich an den Anfang stellen, aus:Frank Schäfer: „Wichtig war, dass wir heute mit einem Auswärtssieg Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in der Liga tanken konnten. Die Mannschaft wollte unbedingt den Fluch der 1. Pokalrunde überwinden und gegen eine spielstarke Mannschaft aus Stadtroda auf dem bisher ungeliebten Kunstrasen bestehen. Chapeau an mein Team, welches circa 75 Minuten in Unterzahl agieren musste."

Aber wie immer der Reihe nach. Gleich mit der ersten Möglichkeit geht unser TSV in der dritten Minute in Führung. Nach dem Tom Fuchs über rechts geschickt wurde und sauber auf Tim Richter passte, konnte sich der Stadtrodaer Keeper Niklas Padutsch das erst mal beweisen und lenkte den Schuss zur Ecke. Diese, wie immer sehr gefühlvoll von Martin Ludiwg nach innen getreten, erreichte den Kopf von Christian Kruschke, der früh zur Führung für unsere Farben traf.Dann probiert es Bosse Struz aus gut 20 Metern. Der Stadtrodaer Torwart aber hält abermals überragend und lenkt den Ball zur Ecke. Diese und auch die gleich Darauffolgende bleiben jedoch ohne Ergebnis. Anschließend darf unser endlich wiedergenesener Kapitän Dominik Klammt ebenfalls aus einer Entfernung von circa 20 Metern abziehen. Diesmal muss der Gastgeber-Keeper nicht eingreifen, denn der Ball geht weit über den Kasten.Aber der Auftritt unserer Mannen lässt heute hoffen. Nach gut einer viertel Stunde haben wir etwas mehr vom Spiel, die Abwehr steht stabil und in den Zweikämpfen präsentieren wir uns heute entschieden aggressiver. Sollten wir vielleicht schon jetzt einen ganz kleinen Gedanken daran „verschwenden", erstmals eine Runde weiter zu kommen?Nein, noch nicht. Wir warten ab. Wir warten ab was zum Beispiel Martin Ludwig jetzt macht. Sein Freistoß aus gut 20 Metern verfehlt das Ziel am Dreiangel knapp. Auf der anderen Seite macht unser erst 17 jähriger A-Junioren-Torhüter Jonas Tämmler, heute erstmals in einem Pflichtspiel von Beginn an im Tor, einen ruhigen und souveränen Eindruck und spielt gut mit. Bisher hatte er aber auch noch keine großen Herausforderungen zu bewältigen. Bereits an der Mittellinie kann unsere Defensive die meisten Angriffe der Hausherren abfangen.Bis jetzt. Jetzt aber ist Stadtroda durch, Jonas Tämmler kommt aus seinem Kasten raus und erwischt knapp außerhalb des Strafraums den Gegenspieler. Der Schiedsrichter pfeift, zögert kurz, entscheidet dann aber auf Notbremse und zeigt Rot. Das ist hart. Der fällige Freistoß verfehlt das Tor, welches nun von Christopher Wolf gehütet wird, jedoch um einiges. Es bleibt bei der knappen, bis jetzt jedoch verdienten Führung für unsere Mannen. Dennoch muss unsere Mannschaft nun weit über eine Stunde in Unterzahl klarkommen. Nach dem Schock der Roten Karte mussten unsere Jungs erst einmal durchatmen, so dass Stadtroda jetzt besser in die Partie findet. Ab der 30. Minute allerdings übernehmen wir wieder mehr oder weniger das Zepter.Nun ein weiterer Eckball für die Weiß-Blauen, der abermals ungefährlich bleibt. Hier hat man noch Nachholbedarf was das Verwerten von Standardsituationen betrifft. Und schon wieder eine Ecke, die nichts einbringt.Das erste kleine Fazit kurz vor der Pause bescheinigt unserer Mannschaft einen insgesamt guten Auftritt. Kämpferisch gibt es heute bisher keinerlei Kritik. Bis zur Roten Karte hatten wir das Spiel sogar klar im Griff, danach kam Stadtroda in Überzahl etwas auf und die Begegnung ist seither sehr ausgeglichen. Bis auf Westvororte/JFC in den Anfangsminuten sind beide Teams jedoch ohne die ganz großen Chancen. Aber wir führen. Sollten wir vielleicht jetzt schon mal einen ganz kleinen Gedanken daran „verschwenden", erstmals eine Runde weiter zu kommen?Fast mit dem Pausenpfiff dann doch noch eine Riesenmöglichkeit für Stadtroda, deren Spieler und Betreuer nun vehement einen Strafstoß fordern. Der insgesamt sehr umsichtige und überzeugende Schiedsrichter Max Bender entscheidet jedoch auf Ecke, die nichts einbringt.

Halbzeit. Durchatmen. Wir führen 1:0 in Stadtroda. Daumen hoch Klasse. Weiter so, Jungs! Unser Wunsch wird aber nicht erhört. Nur eine Minute nach der Pause der Ausgleich. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Marian Rennert nimmt den langen Pass auf, legt den Ball noch einmal vor und überwindet Torhüter Wolf mit seinem Schuss ins kurze Eck. Wie schon kurz vor der Pause auf der anderen Seite kommen nun bei unseren Mannen heftige Diskussionen auf, da der Treffer aus einer klaren Abseitsposition heraus entstand. Wir dürfen jetzt aber nicht lamentieren. Wir dürfen nicht diskutieren. Wir müssen weitermachen. Müssen uns auf uns und unser Spiel konzentrieren. Insgesamt haben wir ja etwas mehr davon und sollten trotz des Gegentreffers auf der bisherigen Leistung und dem Willen und dem Einsatz aufbauen. Westvororte/JFC auch gleich mit der richtigen Antwort. Bosse Struz aber scheitert aus 5 Meter Entfernung mit seinem Volley-Schuss am überragend reagierenden Niklas Padutsch im Stadtrodaer Tor.Auf der anderen Seite bleibt Christopher Wolf Sieger bei einem Kopfball nach Freistoß. Es geht jetzt hin und her. Nimmt das Spiel jetzt so richtig Fahrt auf? Wird das jetzt doch noch so ein richtiger Pokalfight? Nein. Nach dieser kurzen Phase mit je zwei Möglichkeiten auf beiden Seiten kehrt wieder viel Ruhe ein.Wie aus dem Nichts dann aber eine Riesenmöglichkeit für Stadtroda. Der einschussbereite Stürmer verzieht jedoch aus 3 Metern Entfernung. Jetzt war das Glück auf unserer Seite. Stadtroda in dieser Phase nun besser im Spiel, die Hausherren zeigen, dass sie gewinnen wollen. Die Scheubengrobsdorfer etwas zu lethargisch. Das Spiel in Unterzahl kostet Kraft, auch wenn es auf dem kleineren der beiden Plätze in Stadtroda, dem Kunstrasenplatz, stattfindet. Schade eigentlich, denn der Rasenplatz ist wie immer eine Augenweide und das Wetter traumhaft schön. Mitte der zweiten Halbzeit. Wir schreiben die 65. Minute. Trainer Schäfer muss jetzt so langsam mal reagieren. Und er reagiert. Doppelwechsel. Graupner für Fuchs. Hoffmann für Kölling. Als sich die Zuschauer, auch Teile unsere Fans, noch fragen, wer der Neue, der Spieler mit der Nr. 7 ist, sorgt dieser bereits für Schlagzeilen. Nachdem sich der Schlussmann der Hausherren bei einem langen Ball verschätzt hat, springt das Spielgerät an der Strafraumgrenze Florian Graupner vor die Füße. Der fackelt nicht lange und schiebt das Leder genau 10 Sekunden nach seiner Einwechslung zu erneuten Führung für Westvororte/JFC überlegt in die Maschen. Riesen Jubel bei den Gästen, vor allem bei unserem erst 18-jährigen JFC-A-Junioren-Stürmer. Dürfen wir vielleicht jetzt einen ganz kleinen Gedanken daran „verschwenden", erstmals eine Runde weiter zu kommen?Jetzt Martin Ludwig. Über das Tor. Der Trainer hat mit dem Doppelwechsel ein glückliches Händchen bewiesen. Wir sind jetzt wieder besser im Spiel, aggressiver in den Zweikämpfen und erarbeiten uns mehr Spielanteile und kleinere Möglichkeiten, wie zum Beispiel auch die, die zur Führung geführt hat. Jetzt aber wieder die grün-weißen. Man riskiert alles. Die offizielle Spielzeit ist fast rum. Stadtroda drückt. Stadtroda macht auf. Ein Konter für uns. Der lange Pass überwindet die Defensive der Hausherren und gelangt in den Lauf von Marcus Schneider. Der Keeper läuft ihm entgegen. Nach einem Pressschlag zwischen beiden wird Schneiders Solo allein auf das gegnerische Tor und zur Entscheidung jedoch abrupt gestoppt. Auf der anderen Seite hat Stadtroda eine Ecke, die gefährlich durch den Strafraum segelt und auch noch einen Freistoß, den Christopher Wolf aber ohne Probleme parieren kann. So rettet uns unser Keeper vor der Verlängerung. Es ist bereits die siebente Minute der Nachspielzeit. Jetzt aber, ja jetzt „verschwenden" wir wirklich einen Gedanken daran, erstmals eine Runde weiter zu kommen.Dann ist Schluss. Endlich. Endlich Schluss. Das Zittern hat ein Ende. Der Schiedsrichter pfeift ab und unsere Fans und unsere Spieler liegen sich überglücklich in den Armen.

Erstmals erreichen die Scheubengrobsdorfer im Landespokal die nächste Runde. Und das beim starken Gastgeber in Stadtroda. Noch lange nach dem Schlusspfiff waren unsere Spieler in der Kabine on Fire. Glückwunsch Jungs Ein klein wenig müssen wir heute aber auch an den Abend des 01. Oktober 1980 denken. Tags darauf waren die Schlagzeilen und die Headlines der DDR-Gazetten voll des Titels: „Joker Bielau kam und traf". Heute, gut 40 Jahre später, darf unsere kleine bescheidene Schlagzeile in Scheubengrobsdorf lauten: „Joker Graupner kam und traf". Glückwunsch Flo, und danke für deinen tollen und erfolgreichen Einstand.Bei solch einem Einstand verwundert es auch nicht, dass sich unsere Fans der Saarbach-Chaoten bei der Wahl zum „Man of the Match" gestern einstimmig für Florian entschieden haben. Hoffen wir in der nächsten Runde nun auf ein machbares und interessantes Los und ein Heimspiel in Gera, in unserer Saarbach-Arena. Jetzt aber lasst euch alle den 10:00 Uhr Kaffee , der heute schon um neun serviert wird, gut schmecken und habt einen schönen Tag an diesem zauberhaften Pokal-Wochenende mit Zeitumstellung. Apropos Zeitumstellung. Allein aus diesem Grunde veröffentlichen wir unseren Spielbericht heute - nach „neuer" Zeit - schon um neun. Denn würden wir dies erst um zehn tun, würden die, die vergessen haben die Uhr umzustellen, bis um elf warten müssen.

Die Statistik zum Spiel:

Torfolge:
0:1 Christian Kruschke (3.)
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1:1 Marian Rennert (47.)
1:2 Florian Graupner (69.)

FSV Grün-Weiß Stadtroda:
Padutsch - Pawlak, Schwarz, Stempler (68. Wollnitzke), Hoffesommer, Marian Rennert, Pöckel, Klinger (C), Schott (46. Bolten), Lelle, Carl (58. Mitschke)

SpG Westvororte/JFC Gera:
Tämmler (23. RK) - Kölling (65. Hoffmann), Struz, Klammt (C), Kühn, Fuchs (65. Graupner), Schneider, Serfling, Kruschke, Richter (26. Wolf im Tor), Ludwig

Zuschauer: 74

Schiedsrichter: Max Bender
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