Trotz
einer engagierten Mannschaftsleistung platzte beim ZFC die Hoffnung,
gegen den Drittligisten Jena im Thüringer Landespokal überraschen zu
können. Vor 1.617 Zuschauern auf der Glaserkuppe musste man ein 0:1
hinnehmen, auch wenn man mit sehr viel Leidenschaft gefightet hatte.
Zudem fehlte es den Zipsendorfern am Glück, denn der Gegner wirkte
keineswegs übermächtig.
Nach
Beginn versuchte Jena mit Geduld im Spielaufbau die gut formierte
Defensive der Gastgeber zu überwinden. Die Heimelf stellte sich meist
gut gestaffelt den Jenaern Angriffen entgegen und bewies defensive
Stabilität. Das Gästeteam spielte trotz mehr Ballbesitz oft schleppend
nach vorn und zwang den ZFC zu konzentrierter Abwehrarbeit. Bei diesem
Spielverlauf waren die Chancen beiderseits sehr rar. Zuerst köpfte M.
Rudolph nach einem Albert-Freistoß über den Balken (9.). Jenas Eckardt
verzog bei seinem Abschluss klar (18.). Auch Tietz zielte nach einem
Konter zu ungenau (22.). Beim Gastgeber waren es vorrangig die
erfahrenen Spieler, die die Partie besser lesen konnten und mit ihrem
guten Stellungsspiel dem Drittligisten nur wenige
Entfaltungsmöglichkeiten gestatteten. Dem ZFC gelangen nach
Balleroberung ebenso nur vereinzelte gefährliche Vorstöße, sodass es bis
zu diesem Zeitpunkt beiderseits kaum Torchancen zu sehen gab. Als der
Weber-Elf zwei Konter gelangen, waren Möglichkeiten vorhanden, um
endlich in Führung zu gehen – R. Yajima spielte nach langem Abwehrschlag
N. Giannitsanis steil an und der zog einen aussichtsreichen Sprint an,
dass ihm die gesamte CZ-Abwehr folgen musste. Leider hatte er beim
Abschluss nicht die Nerven und er traf nur das Außennetz (40.). Auch
Bock tat es ihm auf Jenaer Seite zwei Minuten später gleich (42.).
Sekunden vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Steven Greif
(Westhausen) hatte H. Ernst nach Vorarbeit von F. Raithel die
Gelegenheit zur ZFC-Führung, aber auch sein Schuss ging über das
Koczor-Tor (44.). Bisher hatten die Fans noch nicht den erhofften
Pokalkracher zu sehen bekommen, denn beide Teams blieben in der
Offensive zu harmlos.
Gleich
nach dem Wiederanpfiff ergab sich für Bock die bis dahin beste
Gelegenheit des Drittligisten, aber auch er zielte zu ungenau (46.). Die
Gastgeber wirkten entschlossener und kämpften sich mit großer
Leidenschaft in Richtung Tor des FC CZ Jena, sodass mehr Brisanz in
dieser Partie erkennbar wurde. Jena suchte nach wie vor den geeigneten
Weg, um die gut organisierte ZFC-Abwehr ausspielen zu können. In der
Defensivformation der Zipsendorfer agierten besonders R. Weinert, dank
seines großen Einsatzwillens, und M. Rudolph, auf der ungewohnten
Position des Innenverteidigers mit gutem Stellungsspiel, neben dem
unermüdlich laufenden F. Stenzel recht auffällig. Nach einer Stunde
Spielzeit hatte sich eine relativ offene Partie entwickelt. Als
Gästetrainer Mark Zimmermann durch die Einwechslung von Eismann und
Brügmann die Jenaer Offensive viel dynamischer gestalten konnte, gelang
den Gästen in der Schlussviertelstunde noch der entscheidende Treffer.
Hatte S. Albert einen Abschluss von Bock noch blocken können (71.),
gelang es später Jenas drangvollem Kapitän noch zum Siegtreffer
einzunetzen (77.). Vorausgegangen war ein Angriff über die rechte Seite,
F. Raithel war vor der entscheidenden Flanke gefoult worden, danach
traf Wolfram bei seinem Schussversuch den Ball nicht richtig, die Kugel
aber sprang Eckhardt glücklich vor die Füße und er schoss das
Streitobjekt ins linke ZFC-Toreck. In den restlichen Minuten rettete der
FC CZ Jena dieses Resultat geschickt über die Zeit. Nur H. Ernst hatte
mit einem Kopfball (79.) nochmals die Gelegenheit, den ZFC in die
gewünschte Verlängerung zu bringen. Auch den Gästen war nur noch eine
Möglichkeit vergönnt, das Ergebnis zu verändern, aber Tietz schloss nur
neben den rechten Pfosten ab (82.). Auch
wenn der ZFC am Limit spielte und Jena nicht wie erwartet die Qualität
eines höherklassigen Teams nachweisen konnte, eine Pokalüberraschung
blieb aus. Der ZFC kann sich nun wieder voll auf den schwierigen
RL-Abstiegskampf konzentrieren. Eine Trendwende blieb zwar aus, jedoch
sollte man beim ZFC versuchen das Positive dieser Pokalbegegnung auf den
Punktspielalltag zu übertragen.
Trainerstimmen:
Mark Zimmermann, Jena
„Ich bin sehr, sehr glücklich über unserem Sieg in einem Geduldsspiel.
Der ZFC spielte sehr diszipliniert. Wir hatten viel Ballbesitz, ohne
aber gefährlich zu werden. Es fehlte der letzte Pass, jedoch haben wir
wenig zugelassen, ohne aber eigene Sicherheit auszustrahlen. In der
2.Halbzeit wollten wir schneller spielen und lauerten auf die eine
Chance."
Heiko Weber, ZFC
„In den letzten Wochen haben wir in unseren Punktspielen nicht geglänzt
und hofften, dass die Wende eintritt. Taktisch haben wir alle Vorgaben
umgesetzt, aber zu wenig Selbstbewusstsein entwickelt. Wir hatten
Torgelegenheiten um heute zu siegen, aber letztendlich hat es nichts
genutzt. Der 3.-Ligist hat das getan, was nötig war. Unsere Spieler
brauchen Lob und Hilfe, um da unten wieder rauszukommen."
Die Statistik zum Spiel:
Tor: 0:1 René Eckardt (77.)
ZFC Meuselwitz: Pachulski - Albert (82. Bürger), Le Beau (C), Rudolph, Raithel - Stenzel - Weinert, Yajima, Ernst - Trübenbach (84. Grzega), Giannitsanis (65. Dartsch)
FC Carl Zeiss Jena: Koczor
- Cros, Grösch, Slamar, Kühn - Pannewitz (54. Eismann) - Tchenkoua (67.
Felix Brügmann), Eckardt (C), Wolfram, Bock - Tietz (86. Stenzel)
Zuschauer: 1.617
Schiedsrichter: Steven Greif (Gotha)
|