Der
Regionalliga-Vertreter ZFC Meuselwitz besiegte den SV Germania
Wüstheuterode (Landesklasse) vor 400 Zuschauern mit 1:0 in der 1. Runde
des Thüringer Landespokals. Nach optimalem Beginn, mit verwandeltem
Foulelfmeter von F. Stenzel (2.), stagnierte die Leistung des Gästeteams
gegen fightende Gastgeber zunehmend. Bedingt durch das körperbetonte
Einsteigen der Heimelf kam das RL-Team kaum zur Entfaltung, weil
körperliche Unversehrtheit mehr und mehr in den Fokus rückte. Dazu
wurden die ZFC-Angriffe zu monoton vorgetragen und die engen Räume beim
teils zu unkoordiniertem Anrennen noch enger gemacht. Auch wurden die
vielen Standards zu gleichförmig geschlagen und so konnte man die alles
Gebenden, oft hart einsteigenden Wüstheuteroder nicht in Verlegenheit
bringen. Bei teils grenzwertigem Abwehrverhalten der Gastgeber gelang
dem ZFC zu wenig Konstruktives bzw. man fand keine praktikable Lösung,
um den „harten Abwehrbeton" aufzubrechen. Während die Gastgeber es in
der gesamten Spielzeit nur zu ganzen drei verwertbaren Bällen in dem
ZFC-Strafraum brachten, scheiterte der ZFC immer wieder an der
vielbeinigen Abwehr am oder im Strafraum des Germania-Teams. Der
Landesklasse-Vertreter stoppte mit allen erdenkbaren Mitteln die
Angriffe der Zipsendorfer, die sich immer und immer wieder nicht in den
harten Zweikämpfen durchsetzen konnten, in den Dribblings hängen blieben
und oft keinen Weg zu einem geeigneten Mitspieler fanden. Eine
Entkrampfung dieser Situation hätte nur durch erspielte größere
Spielräume gebracht werden können, doch dazu fehlte den Ostthüringern an
diesem Tag ein gewisser Grad an der fußballerischen Leichtigkeit.
Zum
Spielverlauf: Nachdem N. Giannitsanis schon in der 2.Minute vom
Germania-Kapitän Thunert im 16er gefoult wurde, verwandelte F. Stenzel
den fälligen Foulelfmeter sicher in den rechten Winkel zum 0:1. Nach
diesem guten Auftakt für den ZFC, so dachte man, sollte es eigentlich
für die Zipsendorfer leichter weitergehen, sich gleichzeitig Ruhe,
Gelassenheit, Selbstbewusstsein einstellen. Es sollte aber anders
kommen! Nach Ecken von S. Albert köpfte zunächst H. Ernst über den
Balken (10.) und auch N. Giannitsanis nickte die Kugel nur ans
Quergestänge (14.). Nach 24 Minuten zirkelte der Grieche zwar die Kugel
um die Mauer, aber seinen Freistoß landete in den Fängen von
Germania-Keeper Reinhardt. Die Heimelf stand weiter sehr dicht
gestaffelt am und im eigenen Strafraum, kam bei eigenem Spiel fast nie
über die Mittellinie. Deren erster Torversuch von T. Herburg (20.) ging
weit über den Pachulski-Kasten. Der ZFC versuchte es gegen ein
Germania-Bollwerk fast nur mit hoch geschlagenen Standards, da man zu
oft bei eigenen Aktionen zu keinem klaren Abschluss kam. Einer der
vielen Albert-Freistöße ging in die Mauer (31.) und bei einem
18-Meter-Versuch von A. Trübenbach war Torhüter Reinhardt rechtzeitig
unten (33.), ein Hajrulla-Kopfball strich über das rechte Toreck (41.)
und einen weiteren Abschluss von ihm wehrte Thunert per Fuß vor seinem
Torhüter ab (42.). Auch in der 2.Spielhälfte wiederholte sich das
Spielgeschehen – nach Albert-Ecke köpfte N. Giannitsanis erneut sehr
knapp über das rechte Dreiangel (57.), nach Dartsch-Dribbling verzog A.
Trübenbach nur gering (58.) und sein Kopfball fand auch nicht den Weg
ins gegnerische Tor (69.). Nach einem langen Ball von H. Ernst wurde ein
guter Kopfball von A. Dartsch von zwei Gegnern letztendlich geblockt
(78.). Was weiterhin folgte, war ein monoton wirkendes Anlaufen des ZFC
auf das Tor des Landesklassen-Vertreters. Kurz vor dem Abpfiff von
Schiri Johannes Drößler aus Gotha musste H. Watahiki, lange Zeit als
letzter Mann agierend, einen der äußerst seltenen Germania-Vorstöße per
Kopf an der Strafraumgrenze bereinigen (88.). Zwar hat man am Ende die
nächste Pokalrunde erreicht, aber beim ZFC wollte man auch spielerisch
gekonnter in diesem „Pokalfight" überzeugen.
Trainerstimmen: Andre Thüne, SV Germania Wüstheuterode „Dies war heute das größte Spiel unserer Vereinsgeschichte. In den 90
Minuten haben wir zwar fast keine eigene Torchance gehabt, aber dem ZFC
auch fast keine echte Chance zugelassen. Wir sind stolz, dass nur ein
Gegentor gefallen ist. Wir haben tapfer und mutig mit all unseren
Mitteln gekämpft, defensiv eine sehr starke Leistung geboten."
Heiko Weber, ZFC
Meuselwitz
„Wir sind eine Runde weiter. Es war stellenweise Nahkampf mit gefühlten
30 Freistößen und 40 Fouls. Wir sind sehr froh, dass sich hier niemand
verletzt hat."