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Frauen Landespokal

1. FFC Saalfeld vs. TSV 1869 Sundhausen
3 : 2 n.E.

Celina Schwimmer wird zum Elfmetertöter und FFC löst Halbfinalticket

Spielbericht von Wolfgang Itting (Saalfeld)

Zum dritten Mal nach 2007/2008 (damals noch als FC Lok) und 2013/2014 zieht der 1. FFC Saalfeld ins Halbfinale um den Thüringer Landespokal ein. Dabei sahen die knapp 100 Zuschauer ein hochinteressantes und spannendes Fußballspiel, bei dem sich beide Mannschaften von Beginn an nichts schenkten. Der Gast hatte diese Partie als das Spiel des Jahres ausgerufen und wollte nach der Finalteilnahme im Vorjahr diesen Erfolg gern wiederholen. Da hatten die FFC-Frauen naturgemäß etwas dagegen und gingen forsch ins Spiel. Schließlich haben die Gastgeberinnen mit 64 erzielten Treffern die beste Offensive der Liga. Sundhausen dagegen kassierte im Laufe der Saison erst 14 Tore – nur der Spitzenreiter aus Jena ist da noch besser. Also biss man sich immer wieder die Zähne an der Gästeabwehr aus und sollte sich doch eine gute Möglichkeit bieten, war Torfrau Sylvana Curth zur Stelle. So vereitelte diese nach einer Viertelstunde die bis dahin größte Chance. Sophie Hopfe hatte an der Strafraumgrenze abgezogen, doch mit einer Glanzparade verhinderte die Torhüterin des TSV den Führungstreffer für Saalfeld.


Aber auch die Gäste kamen immer wieder gefährlich, zumeist mit langen Bällen, ins letzte Drittel und damit in die Gefahrenzone. Doch die Saalfelder Hintermannschaft agierte umsichtig und mit viel Einsatz. Annett Hempel verdiente sich an diesem Sonntag allerbeste Noten und auch Melissa Maak, seit Wochen in bestechender Form, Johanna Müller, Hannah Sprenger sowie Anna Müller, liefen immer wieder die Gegenspielerinnen ab und brachten diese damit an den Rand der Verzweiflung. Und war doch mal eine durch, parierte Celina Schwimmer großartig.


So stand die ausgeglichene Partie auf des Messers Schneide. Wer hier den ersten Treffer erzielt, der gewinnt auch das Spiel. So war der Tenor auf den Rängen. Mit fortschreitender Spieldauer wurde das Zwischenresultat demnach immer gefährlicher. Schließlich ging es um Meisterschaftspunkte und um den Einzug ins Pokalhalbfinale. Es war kein typisches 0:0 und im Frauenfußball hat dieses Ergebnis ohnehin Seltenheitswert. Doch die Defensivreihen hielten dicht und im Mittelfeld neutralisierte man sich zusehends. Somit wurden die Punkte gerecht geteilt und man bekam nochmal 30 Minuten Schonfrist, um evtl. doch noch einzunetzen.


Hatte die im Schnitt um sechs Jahre ältere Gästeelf die 90 Minuten mit viel Erfahrung und Routine mehr oder weniger gut im Griff, sollte jetzt das Pendel zugunsten der Jugend ausschlagen. Konditionell auf Topniveau, forcierte der FFC nun das Tempo und ging seinerseits bis ans Limit. Im Mittelfeld wirbelten Cathleen Atak und Antonia Melle und Katharina Hopf bearbeitete ihren Flügel. Bei den Gästen war der Kräfteverschleiß nun spürbar, doch auch sie hatten noch die ein oder andere gefährliche Offensivaktion zu bieten. Die Chance, um doch noch während des Spiels alles klar zu machen, hatten Deena Voigt und Sophie Hopfe in Minute 118. Doch die Gästetorfrau war einfach nicht zu bezwingen. Einen Hopfe-Schuss aus fünf Metern Torentfernung kratzte sie überragend aus dem rechten unteren Eck. Damit war klar, die Entscheidung fällt im Elfmeterschießen. Und da hatte der Gast einen Größen- bzw. Längenvorteil zwischen den Pfosten.


Die Spannung war jetzt zum Greifen. Sundhausen mit dem ersten Elfer und Celina Schwimmer hält den von Michele Schilling getretenen Ball bravourös. Dann kam Annett Hempel, die zuvor wohl das Spiel ihres Lebens gemacht hatte und zielte drei Zentimeter zu hoch, sodass das Leder an die Unterkante der Querlatte klatschte und von da aus zurück ins Feld sprang. Also immer noch kein Treffer an diesem Sonntag, doch das sollte sich jetzt ändern. Die zweite Gästespielerin verwandelte sicher und Sophie Hopfe stand ihr in nichts nach und glich aus. Auch der nächste TSV-Elfer saß und für den FFC zielte Deena Voigt zu weit nach rechts. Nun hatten die Gäste alle Trümpfe in ihrer Hand, doch jetzt kam der große Auftritt von Celina Schwimmer. Zunächst fing sie den vierten Elfer sicher und Cathleen Atak markierte den Ausgleichstreffer zum 2:2. Jede Mannschaft durfte nun noch einmal und den Strafstoß von der Gästekapitänin lenkte die Saalfelder Torfrau an die Latte, bevor sie ihn sicher auffing. Und nun Hut ab vor der erst 16jährigen Hannah Sprenger. Eiskalt und ohne Nerven vollstreckte sie den letzten Elfmeter und damit steht der 1. FFC Saalfeld im Halbfinale des Thüringenpokals. Der Gegner steht mit dem Weimarer FFC auch schon fest, nur der Termin ist noch offen. Höchstwahrscheinlich wird es mal ein Freitagabend auf dem Weimarer Lindenberg.


Bleibt abschließend noch ein großer Dank an das Team hinter dem Team. Jessica Friesel, Anett Gröschel und Loreen Schöning kamen leider nicht zum Einsatz, haben sich aber äußerst professionell verhalten und ihre Mannschaft so gut es von draußen geht unterstützt. Ihr seid Teil des Ganzen und steht genauso im Halbfinale!

Die Statistik zum Spiel :


Elfmeterschießen :
0:0 Michele Schilling (Sundhausen) scheitert

0:0 Annett Hempel (Saalfeld) verschießt
0:1 Carolin Frohl
1:1 Sophie Hopfe
1:2 Carolin Bergmann
1:2 Deena Voigt (Saalfeld) verschießt
1:2 Marta Teresa Chmiel (Sundhausen) scheitert
2:2 Cathleen Atak
2:2 Sandra Drehmann (Sundhausen) scheitert
3:2 Hannah Sprenger


1. FFC Saalfeld :
Schwimmer - Melle, Hempel, Hopfe, Johanna Müller, Sprenger, Maak, Voigt, Atak (MK), Hopf, Anna Müller


TSV 1869 Sundhausen :
Curth - Juliane Klein (90.+1 Letsch), Schilling, Schleif, Frohl, Chmiel, Brand (63. Hartmann), Julia Klein, Schwabe, Sandra Drehmann (MK), Bergmann


Zuschauer : 94


Schiedsrichter : Daniel Büttrich (Bad Blankenburg)
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