FC Einheit dreht Spiel nach der Pause in Unterzahl mit zwei Standards
Der FC Einheit hat die erste Pokalhürde
übersprungen. Das ist wohl nicht nur für Rudolstadts Trainer Holger
Jähnisch, der von einem „dreckigen Sieg" sprach, das wichtigste Ergebnis
des Auftritts seiner Schützlinge in der I. Hauptrundes des Thüringer
Landespokals. Das „Wie" wird der Übungsleiter in der Spielauswertung
gewohnt deutlich ansprechen. Aber mit dem FSV Martinroda stand den
Schillerstädtern auch ein Gegner gegenüber, der nur eine Klasse tiefer
als die Einheit spielt und der mit einem personellen Umbruch im Sommer
nach eigenem Bekunden in der Verbandsliga einen einstelligen
Tabellenplatz anstrebt.
Die Hausherren begann auf dem kleinen
Rasenplatz im Sportpark Martinroda eher vorsichtig und überließen den
Gästen zunächst die Initiative. Die kamen durch Bahner (3.), seinen
Schuss wehrte der FSV-Keeper mit Mühe ab - einen Riemer-Freistoß, der
das Gehäuse verfehlte (5.), und einer Reetz-Eingabe, die keinen Abnehmer
fand (9., zu ersten Möglichkeiten. Auch nach einem ersten Schuss der
Gastgeber, der abgeblockt wurde (11.), war der FC im Vorteil und
erarbeitete sich durch Nitsch 13.) und Reetz (20.) Möglichkeiten.
Erstmals richtig in Aktion treten musste Einheit-Schlussmann Bresemann,
der in den Pokalspielen zwischen den Pfosten stehen soll, bei seiner
Premiere in einem Pflichtspiel, als er einen Berlt-Freistoß aus 23
Metern entschärfte (21.). Kurz danach, als erneut Berlt beim Standard
antrat, nahm ihm Reetz die Arbeit ab. Wenig später hatten die
Martinrodaer Anhänger zwei Mal den Torschrei auf den Lippen. Doch nach
zwei unerklärlichen Fehlern im Deckungszentrum, wo man den verletzten
Grabinski vermisste, zeigte Bresemann sein Können und verhinderte
Gegentreffer (26., 28.). Fünf Minuten darauf war er jedoch machtlos.
Zwar hatte sich Torschütze Berlt gut durchgesetzt, aber bei energischem
Zupacken hätten gleich vier Rudolstädter das Solo durchaus unterbinden
können. So ging der Verbandsligist in Führung (33.) und nahm sie auch
mit in die Pause, da Riemers Kopfball zu ungenau war (38.) und auch
Nitsch nicht traf (45.).
Der zweite Abschnitt begann denkbar
schlecht für den Oberligisten, denn der bereits verwarnte Röppnack sah
nach seinem Foul vom sicher leitenden Referee die Ampelkarte (48.). Kurz
danach tiefes Durchatmen bei den Einheit-Fans, als Berlt an eine Flanke
von Seel nicht heran kam (53.). Im Gegenzug dann der Ausgleich. Nitsch
hatte einen Eckball nach innen gebracht, wo Riemer in seiner
unnachahmlichen Art mit wuchtigem Kopfball aus sechs Metern einnetzte
(54.). Nun setzte die höherklassige Mannschaft nach und war bei
Möglichkeiten von Riemer (56.) und Reetz (57.) dem zweiten Tor nahe. Das
fiel dann auf eine etwas kuriose Art und Weise. Denn der Freistoß von
Nitsch aus fast 40 Metern knallte an den Innenpfosten und von dort an
den Rücken des FSV-Torhüters. Von hier aus sprang er über die Linie
(61.).
Mit der Hereinnahme des flinken Suleiman
entwickelten die Einheimischen mehr Druck. Nun bekam die
Hintermannschaft der Gäste gut zu tun, wobei Suleiman (66.), Bosse (70.)
und Six (77.) verheißungsvolle Chancen zum Ausgleich hatten. Rudolstadt
kam nur zu gelegentlichen Kontern, wobei der eingewechselte Pusch
allein vor Konjevic auftauchte, im FSV-Schlussmann aber seinen Meister
fand (68.). Fast wäre dem Verbandsligisten noch der Sprung in die
Verlängerung geglückt, aber Nowak traf in der Nachspielzeit nur den
Pfosten.
Martinrodas Trainer Normen Fabig war trotz
des sicher etwas unglücklichen Ausscheidens mit der Leistung seiner
Mannschaft zufrieden. „Der FC Einheit war technisch stark, hat saubere
Spielzüge gezeigt und somit geht der Sieg absolut in Ordnung. Wir haben
es verpasst, zum richtigen Zeitpunkt ein Tor zu machen. Auf der
Gegenseite haben zwei Standards das Spiel entschieden", sagt er und
ergänzte, dass man sich nun auf die Punktspiele konzentrieren könne.
Holger Jähnisch gab dieses Urteil ab: „Wir haben einfach zu lange
gebraucht, um zu begreifen, wie man hier auf so einem Platz gegen einen
solchen Gegner zu spielen hat. Unser Spiel war zu kompliziert angelegt
und ging immer wieder durch die Mitte. Das war auf diesem kleinen Platz
komplett falsch. Doch nach der gelb-roten Karte haben wir eine Reaktion
gezeigt, haben das umgesetzt, was wir in der Pause angesprochen haben."
Nun wartet man in Rudolstadt ebenso wie
bei den anderen 31 Vereinen auf die Auslosung für die II.
Pokal-Hauptrunde, die heute (22.08.) um 15 Uhr in der 1. Grill- und
Barbequeschule in Erfurt im Beisein interessierter Vereinsvertreter
erfolgt.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
1:0 André Berlt (33.)
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1:1 Marco Riemer (54.)
1:2 Philip Nitsch (61.)
FSV Martinroda :
Konjevic - R. Müller, Holland-Moritz, Seel, Hertel (60. Suliman), Berlt (60. Busse), Six (MK), Nowak, Langhammer, Habichhorst, Luvumbu Oliveira
FC Einheit Rudolstadt :
Bresemann - Güttich, Reetz, Riemer (MK), Bahner (46. Pusch), Röppnack (48. GRK), P. Schröter (72. Rupprecht), Sträßer, Seturidze, Nitsch, Derbich
Zuschauer : 110
Schiedsrichter : Marko Wartmann (Großvargula)