Mit einer durchwachsenen Leistung besiegte unsere Mannschaft der SG
Herpf/Helmershausen in der Qualifikationsrunde des Thüringer
Landespokals die gastgebende Mannschaft des EFC Ruhla mit 2:1 nach
Verlängerung. Gegen einen nie aufsteckenden Gastgeber musste unsere
Mannschaft somit 30 Extra-Minuten bestreiten und konnte zum Glück in der
Verlängerung das Elfmeterschießen vermeiden.
Den ersten Weckruf erhielt unsere Mannschaft nach 3 Minuten, als ein
Ruhlaer Angreifer nach einer Flanke per Kopf den Kasten von Keeper
Möhring knapp verfehlte. Nun fand aber unsere Mannschaft so langsam ins
Spiel und übernahm die Regie. Ruhla zog sich weit zurück, versuchte die
Räume zu verengen und lauerte auf Konter. Die machten die Gastgeber
recht geschickt, zudem zeigten sie ein recht körperbetontes
Zweikampfverhalten, was den Gästen nicht so recht behagte. Unsere
Mannschaft hatte nun sehr viel Ballbesitz, gefährlich wurde es aber vor
allem dann, wenn schnell über Außen in die Spitze gespielt wurde.
Zunächst fehlte aber der Zugriff auf den Gegner im Mittelfeld, so dass
Ruhla nach Ballgewinn 2 gefährliche Situationen heraufbeschwören konnte.
Der erste konnte noch entschärft werden, aber nach einem Ballverlust
gelang es nicht mehr, die Lücke zu schließen. Ruhlas auffälligster
Angreifer Strunz, der schwer vom Ball zu trennen war, setzte sich über
die entblößte rechte Seite durch, umspielte noch Möhring und schob zum
Führungstreffer für Ruhla ein. Nun waren die Gäste gefordert und
reagierten auch. Mit mehr Biss und Tempo konnte unsere Mannschaft bis
zur Halbzeit nun deutlich dominieren und zeigte einige schöne Spielzüge.
Vor allem über die Außen wurde viel Betrieb gemacht, Pyterke und
Hofmann setzten sich immer wieder nach gelungenen Angriffen durch. Der
Ausgleich fiel bereits in der 25. min, als Hebstreit einen Eckball nach
einem Durcheinander im Strafraum der Ruhlaer über die Linie drücken
konnte. Nur 2 Minuten später wurde ein weiterer Treffer von Hebstreit
wegen Abseits nicht gegeben. In der 33 Minute war Hofmann frei durch,
sein Schuss ging aber knapp am langen Pfosten vorbei. Und nach einem
schönen Diagonalball vom sehr auffälligen Fuchs auf Pyterke schoss
dieser ebenfalls ganz knapp am Pfosten vorbei. Einige weitere gut
angelegte Angriffe konnten nicht zum Abschluss gebracht werden, weil die
finale Aktion misslang. In dieser Phase wurde ein Klassenunterschied
deutlich.
Damit war es aber nach dem Wechsel vorbei. Ruhla erreichte weitgehend
Gleichwertigkeit und versuchte mit hohem Aufwand, die Bemühungen der
Herpfer zu unterbinden und im Umkehrspiel selber gefährlich zu werden.
Dies gelang recht gut, auch weil die Gäste an das gute Spiel vor der
Pause nicht anknüpfen konnte. Die Teams neutralisierten sich nun und es
gab kaum torgefährliche Szenen zu notieren. Es fehlte vor allem im Spiel
der Herpfer an Tempo, Laufbereitschaft und Präzision. Für die Gäste kam
noch erschwerend hinzu, dass Pyterke nach einer guten Stunde
angeschlagen das Feld verlassen musste. Die Wechselmöglichkeiten waren
an diesem Tag wieder stark eingeschränkt, weil mit Kapitän Nier, Fickel,
Zöller und Kämmer 4 ganz wichtige Spieler fehlten. Und so schien es,
dass zum Ende Ruhla auch mehr Kraftreserven hat. Aber auch die Gastgeber
vermochten nicht den entscheidenden Punch zu setzen. Ohne große
Möglichkeiten endete die reguläre Spielzeit und beide Mannschaften
mussten in die Verlängerung. Auch hier zeigte sich Ruhla gleichwertig
und stemmte sich mit hoher Laufbereitschaft gegen die Angriffsversuche
der Herpfer. Nach 97 Minuten bekam Hebstreit nach einem taktischen Foul
die Gelbe Karte, welche noch Folgen haben sollte. Nach 104 Minuten dann
die Erlösung, als unsere Mannschaft nach dem schönsten Spielzug über
rechts das 2:1 gelang. Der durchgebrochene Göpfert bediente den
einlaufenden Fuchs mustergültig im Zentrum, der per Volleyabnahme dem
Torwart der Ruhlaer keine Abwehrchance ließ. In der 111. Minute musste
dann Hebstreit vom Platz, als er nach einem Zusammenprall mit dem
Torwart außerhalb des 16-ers den zweiten gelben Karton gezeigt bekam.
Ruhla mühte sich in der verbleibenden Zeit gegen 10 Herpfer und hatte
tatsächlich in der letzten Minute noch die große Chance zum Ausgleich.
Aber der Stürmer vergab frei vor Möhring, so dass die Führung bestand
hatte und unsere Mannschaft die nächste Runde erreichte.
Als Fazit muss mann feststellen, dass gegen eine gute Ruhlaer
Mannschaft viel investiert werden musste, um diese Hürde zu
überspringen. Unsere Mannschaft wirkte noch nicht frisch und muss die
verbleibende Zeit nutzen, Mängel im Zweikampfverhalten, der taktischen
Disziplin und in den Abschlusssituationen abzustellen. Nun hoffen wir
auf einen attraktiven Gegner in der ersten Hauptrunde.
Die Statistik zum Spiel :
Torfolge :
1:0 Franz Strunz (19.)
1:1 Chris Hebstreit (24.)
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1:2 Lukas Fuchs (104.)
SpG Ruhla/Wutha-Farnroda :
Ritter - Nositschka (117. Pertuch), Rummer, Ernst, Amann, Wichate, Fritzner (65. Wollenhaupt), St. Fuchs, Strunz, Mohammadi (84. Hornschuh), Henning (MK)
SpG Herpf/Helmershausen :
Möhring - Böhm, Hamm (MK), Blümke, Pyterke (72. Müller), L. Fuchs, Esser, Hofmann (54. Menke), Göpfert, Hermann, Hebstreit (111. GRK)
Zuschauer : 70
Schiedsrichter : Sven Stegmann (Eisenach)