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Männer Thüringenliga

FSV Wacker 90 Nordhausen vs. BSV Eintracht Sonderhausen
1 : 2

Über ihren Verhältnissen gespielt...
R.Pohl (Wacker-Vereinsseite)


Den Nordhäusern fehlt zur Zeit einfach das Selbstbewußtsein um ein solches Derby erfolgreich zu gestalten. Es begann mit ruhigem Spiel auf beiden Seiten. Keiner wollte ins offene Messer rennen. Deshalb blieben Chancen zunächst Mangelware. Freistösse und Hinterhaltschüsse gingen auf beiden Seiten soweit am Tor vorbei, dass die Erwähnung einfach nicht lohnt. Einzig als Finsterbusch vor Rießland klärt (9.) hebt sich die Stimmung. Wacker braucht 20 Minuten um warm zu werden. Und die erste Gelegenheit hat es gleich in sich. Hoffmanns Flachschuss pfeift aber knapp vorbei (21.).

Es vergehen fast 10 Minuten bis zur nächsten großen Chance. Pohl läuft frei auf Menzel zu aber vergibt mit dem schwachen linken Bein doch deutlich. Die Gäste tun Nichts mehr bis zur Halbzeit. So bleibt nur die Erwähnung der dritten Wackerchance in  der 1.Halbzeit. Aber auch Ciesla verzieht aus 20 Metern knapp.

Nach dem Wechsel wollen es die Nordhäuser wissen: Braun bringt neuen Schwung aufs Feld. Aber er wird abseitsverdächtig zurück gepfiffen (53.). Die Eintracht wartet noch ab. Nur Taute muss vor dem gefährlichen Caspar klären (54.). Wacker erhöht den Druck. Pistorius fällt im Strafraum aber einen Elfmeter bekommt man dafür nun wirklich nicht.  Menzel muss dann einen zu kurzen Rückpass vor dem heran stürmenden Pohl klären. Es liegt in der Luft und es fällt auch. Pohl köpft eine Töpfereingabe ins lange Eck. (59.). Wacker jubelt aber leider zu früh.


Nun geben die Gäste ihre Zurückhaltung endgültig auf. Und die Nordhäuser haben über ihren gegenwärtigen Verhältnissen gespielt. Die Lücken werden immer größer und so folgerichtig bestraft. Duft marschiert an 3 Abwehrspielern vorbei und besorgt den Ausgleich (1:1-78.). Etzrodt reagiert und bringt den erfahrenen Lattmann. Und der Ball ist auch im Sondershäuser Tor, nur es war ein Abseitstor (79.). Jetzt geht es rauf und runter trotz schwerem Boden. Caspar zieht trocken ab und trifft zum 1:2 (83.). Wacker kämpft aber ist nicht mehr spritzig genug.

Die Eintrachtspieler haben mehr Kraftreserven und spielen das Ding nach Hause. Der gut leitende Regionalligaschiedsrichter Wenkel ist in den Schlussminuten noch mal richtig gefordert. Er gibt Pohl in der Schlussminute keinen Strafstoss, als er von Menzel getroffen wird. Für mich die einzige Entscheidung neben einem nicht gegebenen Eckball nach Klaus's Schuss ans Außennetz über die man diskutieren könnte.

Die Eintracht hat das Weihnachtsderby verdient gewonnen, weil sie ohne Druck lange warten konnten, bis die Nordhäuser müde waren. Und dann haben sie eiskalt und effektiv zugeschlagen.

Nun kann man spekulieren, warum der Einbruch der Gastgeber kam. Fakt ist, dass mehrere Nordhäuser über die Woche noch mit Erkrankungen kämpften und nicht im Vollbesitz Ihrer Kräfte sind. Sicher spielte da einigen Akteuren auch der Druck gewinnen zu müssen bzw. zu wollen einen Streich. Aber man kann eine schlechte Serie nicht mit dem letzten Spiel aus dem Feuer reißen. Nun wird die Weihnachtsfeier sicher etwas ruhiger in Nordhausen. Und mit viel Ruhe sollte man sich auch auf die Rückrunde vorbereiten.... Frohe Weihnachten auch nach Sondershausen!!!

Wacker 90: Finsterbusch - Elle, Ludwig, Brack, Taute - Hoffmann (46.Braun), Pistorius, Ciesla, Töpfer(78.Lattmann) - Pohl, Klaus

Eintracht:
Menzel - Rasch, Plachy, Tanne, Rießland(83.Demmer), Caspar, Duft, Wattrodt, Rustler, Kloth(65.Kraft), Bohne(75.Weiland)
Torfolge: 1:0 Pohl 59.Min, 1:1 Duft 77.Min . 1:2 Caspar 83.Min
Schiedsrichter: Wenkel (Mühlhausen)
Zuschauer: 858

Homepage FSV Wacker 90 Nordhausen



Drei Punkte unterm Weihnachtsbaum

Spielbericht von Steffen Kliebisch (Sondershausen)


Die letzte Partie vor der Winterpause hatte mit dem Derby zwischen Gastgeber Wacker Nordhausen und Eintracht Sondershausen einen echten Leckerbissen zu bieten. Die mit viel Spannung erwartete Partie vor 858 Zuschauern war aber erst in der Schlussphase richtig hitzig und schnell.


Eintracht-Coach Olaf Glage musste den gesperrten Sven Baumann ersetzen. Für ihn rückte André Bohne in den Angriff und Frank Tanne in die Startelf. Es war auch das Aufeinandertreffen der besten Torschützen der Liga - Torsten Klaus für Wacker 90 (13 Tore), Sebastian Caspar für die Eintracht (17 Tore).


Den ersten Torschuss der Partie konnte Marcel Kloth verbuchen, er versuchte es volley aus der zweiten Reihe, verzog aber deutlich (5.). Im Gegenzug kam Lars Pohl aus fünf Metern unbedrängt zum Kopfball, aber auch er zielte nicht richtig (6.). Die ersten 15 Minuten gestalteten sich recht ausgeglichen, Axel Duft nach Vorarbeit von André Bohne (7.) aus gut 20 Metern und Torsten Klaus, der ansonsten bei Frank Tanne in guten Händen war, nach einem langen Pass von der Strafraumkante hatten gute Gelegenheiten, ihre Farben in Führung zu bringen. Mit zunehmender Spieldauer besaßen die Gastgeber immer mehr Spielanteile. Die Eintracht kam über den einen oder anderen Ansatz nach Ballgewinnen im Mittelfeld nicht hinaus. Stattdessen prägten viele Fehlpässe das Spiel der Glage-Elf. So kam es zwangsweise zu Chancen für Wacker Nordhausen, zwei davon in der 22. Minute. Erst parierte Daniel Menzel bärenstark gegen den aus 5 Metern schießenden Stephan Hoffmann, Sekunden später setzte Lars Pohl einen Kopfball nach einer Ecke knapp neben das Gehäuse. Nach einer halben Stunde versuchte es Sebastian Caspar mal mit einem Solo, wollte aber einen Haken zuviel schlagen und blieb in der Abwehr hängen. Im Gegenzug tauchte urplötzlich Lars Pohl nach Pass von Torsten Klaus abseitsverdächtig vor Daniel Menzel auf, doch dem Nordhäuser Angreifer versagten die Nerven (32.). Einmal noch vor der Pause stockte den Eintrachtfans der Atem - als Martin Rustler im eigenen Strafraum den Ball verlor, Pohl zum auffälligen Jacek Ciesla passte und der aus 13 Metern neben das Tor schoss (45.).

Nach dem Wechsel blieb die erhoffte Besserung im Spiel der Blau-Gelben zunächst aus. Wacker bestimmte die Partie, hatte aber Glück als André Bohne eine Eingabe von Daniel Rasch nicht unter Kontrolle bekam (55.). Die verdiente Führung für die Gastgeber erzielte Lars Pohl. Nach einem erneuten Fehler in der Sondershäuser Hintermannschaft köpfte er nach Flanke von Alexander Töpfer unbedrängt ins rechte untere Eck (59.). Olaf Glage reagierte und brachte Sören Kraft für Marcel Kloth (59.) und später auch Angreifer Michael Weiland für André Bohne (75.) ins Spiel. Und endlich tat auch das Göldner-Team mehr fürs Spiel. Die große Ausgleichschance hatten Martin Rießland und Sebastian Caspar auf dem Kopf, doch beide kamen nach einer Ecke einen Meter vor dem Tor nicht richtig an den Ball, sodass das Leder im Toraus landete (68.). Ein Schuss von Daniel Rasch, den Finsterbusch ohne große Probleme parierte, leitete den Endspurt ein. Und tatsächlich fiel kurz darauf der Ausgleich. Axel Duft wuselte sich an der Strafraumgrenze durch drei Nordhäuser und spitzelte das Streitobjekt am unglücklich aussehenden Finsterbusch vorbei ins Eck (77.).

Jetzt war es ein richtiges Fußballspiel, beide Mannschaften wollten den Sieg. Aber nur einer traf noch - Sebastian Caspar war es, der den Ball ins leere Tor schob, nachdem Finsterbusch eine Eingabe von der linken Angriffsseite nicht festhalten konnte (83.). Der Jubel im Gästeblock kannte keine Grenzen! Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Der eingewechselte Michael Weiland hätte in der 90. Minute die Entscheidung besorgen müssen, doch er hob den Ball allein vor Finsterbusch nicht nur am Keeper sondern auch am Tor vorbei. So hatte die Wacker-Elf noch eine Gelegenheit. Nach einer Flanke kam wieder einmal Pohl frei zum Kopfball, doch Michael Weiland machte seinen Fehler wieder gut, warf sich mit letztem Einsatz dazwischen, blockte das Leder ab und Daniel Menzel konnte die Situation entschärfen.


Dann war Schluss und die Blau-Gelben feierten ausgelassen mit den mitgereisten Fans, unter ihnen Fußball-Legende Peter Ducke und Ex-Eintracht-Kapitän Christian Krug, den schmeichelhaften, aber hart erkämpften und deshalb nicht unverdienten Derbysieg. Ein Blick in die Gesichter unserer Kicker und auf die Jubelorgien nach dem Abpfiff verriet, welch ungeheurer Druck auf ihnen lastete. Der Wille und die Moral dieser Mannschaft sind beeindruckend. Dass es die Elf erneut geschafft hat, ein Spiel noch zu drehen ist sicher der Arbeit des Traingespannes zu verdanken. Cheftrainer Olaf Glage und Lutz Balßuweit haben es geschafft, der Mannschaft Selbstvertrauen einzuflößen. Der Lohn für die gute Arbeit in diesem Jahr ist Platz 2 in der Tabelle und 10 Punkte Vorsprung auf den Rivalen. Die Weihnachtsfeier am heutigen Abend haben sich die Mannen um Kapitän Daniel Rasch redlich verdient.


Homepage BSV Eintracht Sondershausen





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