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Männer Thüringenliga

SC Leinefelde vs. SV BW Niederpöllnitz
1 : 0

Undiskutabel
von Harry (Niederpöllnitz)

Orakelhaft und in einer Art Bannstrahldrohung wandte sich Trainer Hermannstädter vor der Partie in der Kabine an seine Abwehrmannen: „Den Weinrich will ich nicht sehen. Wie ihr das macht, ist mit scheißegal, den will ich nicht sehen. Und wenn wir ein Gegentor fressen sollten, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich.“ Kapitän Pohle, der Angesprochene, nickte verstehend mit dem Kopf … und der Rest schien sich hinter diesem Vorabverantwortlichen aufatmend zurück zu lehnen. Denn jeder Fehlpass, jedes technische Fiasko, jeder Ball in die Wüste und jeder verlorene Zweikampf war ja nicht so schlimm. Mit diesem Alibifußball übernahmen die Niederpöllnitzer das Spielgeschehen. Denn der unter gewaltigem Druck stehende Gastgeber war dazu einfach nicht in der Lage. Leinefelde beschränkte sich auf die Abräumarbeit von „Feuerkopf“ Wummel und die schnellen und auch technisch feinen Aktionen von Kapitän Weinrich und seinem Novize Madeheim. Wenn besonders ersterer am Ball und Dennler nicht rechtzeitig dran war, konnte man schon den Atem anhalten. Gottlob machte der SCler aber immer noch den einen entscheidenden Haken zu viel, so dass Niederpöllnitz letztlich klären konnte (16., 25., 78.). Die Gäste hätten den Sack frühzeitig zumachen müssen, waren aber wieder einmal nicht dazu in der Lage. Mir fällt es auch langsam schwer, von dem ewigen Singsang um Chancenverwertung und Pech im Abschluss eine neue Strophe hinzuzufügen. Böttgers Kopfball nach Eichelbergers weitem Einwurf war die zunächst größte Chance (22.). Die toppte dann Liebold mit seinem gewaltigen Lattenschuss (31.). Eichelberger prüfte kurz vor der Halbzeit den langen Knoll im SC-Kasten mit einem gefährlichen Flachschuss.

„Dass wir hier so spielen, liegt nicht am Gastgeber, das liegt nur an uns!“ machte ein untypisch erregter Trainer die Blau-Weißen auf das aufmerksam, was sich in Durchgang 1 abgespielt hatte. Quälender Spielaufbau, der immer wieder durch zahlreiche Fehler und mangelndes Durchsetzungsvermögen ausgebremst wurde. Und das Wort Chancenverwertung haben wir ja schon gebraucht.


Oertel kam für Thom und damit das Vorhaben, mehr Druck aus dem Mittelfeld auf eine dahinschwimmende Abwehr der Leinefelder auszuüben. Aber auch dieses Vorhaben verlief nicht nach den Vorstellungen des Trainers. „Wir drücken nicht, wir schauen nur zu. Toni ist der einzige, der sich da vorn bewegt.“ Es war ein „komisches Süpiel“ (Hermannstädter), was sich da vor den gelangweilten Zuschauern auftat. Der gastgeber hoffte weiterhin auf einen Geistesblitz von Weinrich, ansonsten allgemeine Schläfrigkeit auf dem herrlich gepflegten Rasen. Bis zur 71. Minute. Da hatte sich Weinrich im Rücken der Abwehr davon geschlichen, bekam von Madeheim den entscheidenden Pass in die Tiefe, den er braucht, um sein Tor zu machen. Weißgärber ohne Chance. Da standen sie nun da, die Gäste, betröppelt und ohne Ideen, die schwachen Gastgeber zu besiegen. Das Fehlpassfestival ließ in seiner Intensität nicht nach und auch die hohen Flanken in den Strafraum nicht. Obwohl man doch bereits vor der Pause gesehen hatte, dass da Wummel alles wegräumte. Es bleib beim chancenreichen Anrennen in der Schlussphase, in der BW nur noch zu Zehnt (Rot für Böttger wegen Nachtretens/85.) alles versuchte. Klare Gelegenheiten für Eichelberger, Liebold und Pohle machten Knoll und seine Vorderleute mit Glück und Geschick zunichte.
 

Die rote Laterne rückt nun in greifbare Nähe. Hoffentlich verbrennen wir uns nicht an ihr die Finger!  


Homepage SV Blau-Weiß Niederpöllnitz 


Torschützen: 1:0 Weinrich (71.)
Schiri: Honnef (Gotha) – gute Leistung, keine gröberen Schnitzer.

Zuschauer: 50


Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Böttger (Niederpöllnitz/85.)

SC Leinefelde: Knoll, Meiling, M. Rittmeier, Wummel (GK), Wiederhold (58. Ränker), Küntzelmann, Madeheim, Brömme, Weinrich, Müller (58. Hartleib), T. Rittmeier (88. Keppler).


BW Niederpöllnitz: Weißgärber, Daburger, Eichelberger, Thom, Pohle (GK), Dennler, Peters, Wolfersdorf, Lemke, Liebold, Böttger (85. RK)



 

 

 



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