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Männer Thüringenliga

FC Einheit Rudolstadt vs. 1. FC Gera 03
1 : 1

Walthers Traumtor sichert Außenseiter verdienten Punkt

FC Einheit: Großartige, originelle Unterstützung von Theatermitarbeitern

 

Dass die Rudolstädter das Unentschieden gegen den weiterhin souverän führenden Tabellenführer der Thüringenliga und Aufstiegsaspiranten Nummer eins wie einen Sieg feierten, ist angesichts der höchst unterschiedlichen personellen und auch materiellen Bedingungen in beiden Vereinen kaum verwunderlich. Auch wenn der Ausgleich von Jürgen Walther per 25-Meter-Freistoß über die Mauer hinweg exakt in den Winkel ein Sonntagsschuss am Samstag war, glücklich war das Remis für die Gastgeber keineswegs.

 

Denn die Hausherren begann die flotte, auf gutem Niveau stehende, ausnehmend faire Begegnung ohne Respekt vor dem Landesligakrösus. Die erste große Möglichkeit gehörte der Giering Elf. Richters fand den diesmal zur allgemeinen Überraschung im Angriff aufgebotenen Hofmann. Ihm gab Thomas Giering aus taktischen Erwägungen heraus den Vorzug. Doch der pfeilschnelle 20-Jährige verzog die Kugel aus der Drehung und fünf Metern knapp (7.).Beim anschließenden Eckball war Hiersche völlig frei, köpfte allerdings zu unplatziert. Wenig später dann auch dicke Luft im Einheit-Strafraum, aber Saldo brachte das Leder nicht im Müller-Gehäuse unter (9.). Das war eine von zwei Chancen hochkarätiger Natur für die Nulldreier. Nachdem Hiersche(11.) und Wiegand (12., 20.) das diesmal von Ex-Nordhäuser Baumann gehütete Geraer Gehäuse verfehlten, ging der Spitzenreiter nach der dritten Ecke in Führung. Lorenz konnte zwar davor noch auf der Linie klären, aber für die nachsetzenden Gäste bugsierte der aufgerückte Friedrich das Streitobjekt im Fallen aus kurzer Distanz in die Maschen (23.). Bis zur 40.Minute passierte danach vor den Toren nichts Erwähnenswertes. Aber da hatte der gut freigespielte Saldo aus 16 Metern Pech, denn sein Schuss zischte knapp am Kasten des sicheren Einheit-Keepers vorbei. Noch einmal sollte der Torjäger der Geraer, der ansonsten blass blieb, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aber seinen tückischen Freistoß wehrte Müller zur Ecke ab (45.). Schon beim Gang in die Kabine war FC-Coach Thomas Giering trotz des Rückstandes vor allem mit seiner Defensivabteilung zufrieden. „Unsere Abwehrkette funktioniert gut. Wir haben gegen einen Gegner, der bisher immerhin 31 Treffer erzielte, nur wenig zugelassen“, lobte er seine Deckungsspezialisten.

 

Die waren auch nach dem Pausentee wie die gesamte Mannschaft (Giering: „Eine taktisch disziplinierte Leistung aller.“) weiter bei der Sache gegen einen Kontrahenten, der die Führung irgendwie nur verwaltete. Nicht nur Giering-Assistent Gunter Turtenwalds hatte den Eindruck, dass der 1. FC mit seinen technischen versierten Spielern den Vorsprung schon als Endergebnis ansah und vor allem läuferisch nicht mehr tat als nötig. Nur einmal, als Barich abzog, lag die Entscheidung in der Luft (57.). Das sicher etwas halbherzige, fast schon ein wenig unterkühlte Agieren der Gäste sollte sich rächen. Bei Walthers Kunststoß jubelten nicht nur die FC-Anhänger. Fast 150 Mitarbeiter des Rudolstädter Theaters, die sich zuvor mit den Ersten zur theatererhaltenden Aktion „1:0 für das Theater Rudolstadt“ gefunden hatten und dies auch optisch siganlisierten, verstärkten die Kulisse, machten kräftig Stimmung und feuerten die Einheimischen mit originellen Sprüchen lautstark an.

 

Fünf Minuten vor dem Ende dann noch einmal Aufregung. Da lag die Kugel zwar im Tor der Grün-Gelben, aber zuvor stand die Abseitsfahne des Linienrichters. Schütze Embingou, an diesem Tag einer der Besten im Gästeteam, selbst wenn Quade dies anderes sah, stand bei der Ballabgabe schon auf strafbarer Position. Daran änderte auch die zwischenzeitliche Berührung eines Einheit-Akteurs nicht. Der dunkelhäutige Angreifer war auf dem Weg zum Bus Sportsmann genug, seine Abseitsstellung einzuräumen. Im Übrigen wurde kurz zuvor auch Seibels Tor wegen desselben Vergehens, gleichfalls knapp, nicht anerkannt (76.).

 

„Die Punkteteilung geht in Ordnung, selbst wenn ihr im ersten Durchgang unsere Möglichkeiten besaßen und die Begegnung da im Griff hatten“, befand Geras sportlicher Chef Nico Quade. Bei Giering erntete er in der Bewertung des Spielausgangs keinen Widerspruch. „Ich freue mich, dass Walther immer besser in seine Rolle findet“, verpasste er seinem Torschützen, nicht nur wegen dessen außergewöhnlichen Treffers, noch ein Extrakompliment.

 

 

FC Einheit: Müller, Gerlach, Wachsmuth, Lorenz, Rudolph, Wiegand, Richter (72. Braunschweig), Metsch, Walther, Hiersche (80. Thiele), Hofmann (56. Seibel).

1. FC Gera 03: Baumann, Tews, Fuhrmann Friedrich, Ast, Bloß, Barich, Neubert, Janke (73. Winterkorn), Embingou, Sadlo (76. Raab).

 

Tore:  0:1 Friedrich (23.), 1:1 Walther (65.).

Schiedsrichter: Illhardt (Ilmenau), Zuschauer: 520.

 

Hartmut Gerlach



Drösis Sportstudio



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